Die Polizei ist bei Untersuchungen in den eigenen Reihen erneut fündig geworden. So wurden Beweismittel aus einer Chat-Gruppe von Polizeischülern sichergestellt, die darin unter anderem Hakenkreuze und Tierpornografie geteilt hatten.

Berlin - Bei den Ermittlungen gegen Mitglieder einer Chatgruppe von Berliner Polizeischülern wegen rassistischer, menschenverachtender Chat-Nachrichten gibt es einen weiteren Tatverdächtigen. Bei einer Durchsuchung am Freitagvormittag seien Beweismittel beschlagnahmt worden, teilte die Berliner Polizei am Freitag mit. Ein in der Chatgruppe veröffentlichtes Bild verletze die Dienst- und Treuepflichten in dem Maße, dass gegenüber dem Nachwuchspolizisten ein Verbot der Führung der Dienstgeschäfte ausgesprochen worden sei.

 

Insgesamt ermittelt die Polizei damit gegen acht Mitglieder der 26-köpfigen Gruppe unter anderem wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. Alle absolvieren demnach derzeit ein Studium für den gehobenen Polizeivollzugsdienst.

Hakenkreuze und Tierpornografie im Chat

Ihnen wird vorgeworfen, in der Chatgruppe unter anderem Hakenkreuze verbreitet, sich rassistisch gegenüber Asylsuchenden geäußert und den Holocaust verharmlost zu haben. Gegen eine Person wird zudem wegen des Verdachts der Verbreitung tierpornographischer Schriften ermittelt. Der Hinweis auf die Chatgruppe kam den Angaben zufolge aus den eigenen Reihen der Polizei.

Mögliche rechte Umtriebe in den Reihen der Berliner Polizei hatten zuletzt wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Vergangene Woche wurde bekannt, dass gegen zwei Beamte ermittelt wird, die im Dienst ein Radio mit Hakenkreuzen gekauft haben sollen. Anfang Oktober hatte das ARD-Politikmagazin „Monitor“ über eine weitere Chatgruppe von 25 Berliner Polizisten berichtet, in der sich Beamte regelmäßig rassistisch äußerten.