Techniker der Uni Stuttgart haben auf dem Vaihinger Campus einen Ariane-Feststoffbehälter getestet. Die Frage lautete: Wie sicher ist er? Der Versuch endete mit einem lauten Knall – und mit neuen Erkenntnissen für die Raketenbauer.

Stuttgart - Mit einem lauten Knall ist ein Versuch der Materialprüfungsanstalt an der Uni Stuttgart zu Ende gegangen – die Techniker und Ingenieure testeten dabei den Booster der europäischen Trägerrakete Ariane. Unter einem Booster versteht man einen Feststoffbehälter, der beim Start zum Einsatz kommt und anschließend abgeworfen wird. Er verleiht der Rakete zusätzlichen Schub. Die Techniker ließen die Hilfsrakete auf dem Vaihinger Campus kontrolliert bersten. Sie werten ihren Versuch als Erfolg.

 

Der Knall löst aus ihrer Sicht die Frage, wie groß die Sicherheitsreserven der Hilfsrakete im Praxiseinsatz sind. Getestet wurde der Booster von Ingenieuren der Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart und der MT Aerospace AG aus Augsburg. In den vergangenen Tagen belasteten die Experten das Testmodell mit unterschiedlichen Druckniveaus. Dabei habe es sämtliche Funktions- und Sicherheitsanforderungen bestanden.

Die Mitarbeiter des Luft- und Raumfahrtunternehmens MT Aerospace wollen die Messergebnisse nutzen, um die Sicherheit der Hilfsrakete mit Blick auf künftige Missionen zu verbessern. Die Uni Stuttgart verspricht sich vom Versuch positive Effekte für die angewandte Forschung und für die Lehre – die praktischen Erfahrungen fließen in künftige Lehrveranstaltungen mit ein. Derzeit befindet sich die fünfte Generation der Ariane-Raketen im Einsatz für die die Europäische Weltraumorganisation (Esa) – gleichzeitig wird die Nachfolgerin Ariane 6 geplant.