Zum Jahreswechsel erreicht erstmals eine Raumsonde ein Objekt im Kuipergürtel. Das NASA-Gefährt New Horzions passiert den Himmelskörper Ultima Thule im Kuipergürtel. Es ist das am weitesten von der Erde entfernte Raumobjekt, an dem je eine Sonde vorbeigeflogen ist.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Washington - Die Raumsonde New Horizons der amerikanischen Raumfahrtsbehörde NASA hat ein neues Ziel. Dreieinhalb Jahre nach ihrer erfolgreichen Passage am Zwergplaneten Pluto im Juli 2015 soll sie am 1. Januar 2019 um 6.33 Uhr in einem Abstand von nur 3500 Kilometern an dem sogenannten transneptunischen Objekt (486958) 2014 MU69 im Kuipergürtelvorbeifliegen.

 

Die NASA hat der Mission den Namen Ultima Thule gegeben. Der Begriff stammt aus einem altgriechischen Mythos und bedeutet so viel „Ende der Welt“.

Auf dem Weg zum Ende der Welt

Ultima Thule ist mit einer Entfernung des 44-Fachen-Abstands Erde-Sonne noch einmal erheblich weiter von der Sonne entfernt als der Zwergplanet Pluto. New Horizons weitere anderthalb Milliarden Kilometer zu ihrem neuen Ziel im Kuipergürtel zurücklegen.

Das Objekt Ultima Thule wurde erst im Juni 2014 mit dem Weltraumteleskop Hubble bei einer gezielten Suche nach möglichen Zielen für die NASA-Raumsonde aufgespürt. Der maximale Durchmesser des Gesteinsbrockens beträgt 35 Kilometer.

70 000 Himmelskörper im Kuipergürtel

Schätzungen zufolge enthält der Kuipergürtel mehr als 70 000 Objekte mit über 100 Kilometer Durchmesser sowie zahlreiche kleinere Objekte. Die meisten von ihnen sind mit einem Durchmesser von zehn bis 50 Kilometern wie Ultima Thule eher winzig. Mit einem Durchmesser von 2370 Kilometern gilt Pluto als größter Zwergplanet im Kuipergürtel.

Das erste Objekt des Kuipergürtels wurde 1992 entdeckt, womit Kuipers Theorie bestätigt wurde. Weil diese Objekte sehr wenig Licht abstrahlen und sich nur langsam bewegen, sind sie schwer zu erkennen. Um die Sonne einmal zu umrunden, brauchen sie in der Regel mehrere hundert Jahre.