In diesem Artikel finden Sie 9 nützliche Tipps, um die Raumluft in Ihrem Zuhause zu entfeuchten.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann ebenso wie zu niedrige zu Problemen führen. Während zu trockene Luft vor allen Dingen gesundheitliche Folgen hat, führt zu hohe Feuchtigkeit im schlechtesten Fall auch zu Schimmel. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Messen lässt sich diese mit einem Hygrometer. Liegt die Luftfeuchtigkeit zu hoch, sollte man Maßnahmen ergreifen, um sie zu senken.

 

1. Raum entfeuchten durch Lüften

Mit die wichtigste Maßnahme, um die Raumluft zu entfeuchten, ist es, dieses regelmäßig durch Frischluft zu ersetzen. Denn die Raumluft ist nach einer gewissen Zeit mit Feuchtigkeit gesättigt und kann nur noch wenig Wasser aufnehmen. Der Überschuss setzt sich dann im schlechtesten Fall an den Wänden ab, wo er die Grundlage für Schimmel bildet. Man sollte daher mindestens dreimal am Tag Stoßlüften. Wie lange die Fenster dabei offenbleiben sollten, haben wir in unserem Ratgeber „Richtig lüften“ zusammengefasst.

2. Luftentfeuchtung durch Heizen

Im Herbst und Frühjahr, aber vor allen Dingen im Winter, muss die Raumluft auch durch Heizen entfeuchtet werden. Denn je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Kalte Luft dagegen ist schneller gesättigt, was dazu führen kann, dass sich überschüssige Feuchtigkeit an den Wänden niederschlägt. Dadurch steigt das Schimmelrisiko. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Wohnräume eine Temperatur zwischen 20 und 22 °C. In der Küche reichen rund 18 °C und im Schlafzimmer 17 bis 18 °C. Das Badezimmer sollte aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit etwas wärmer sein. 22 °C sind hier empfehlenswert. Welche Temperaturen mindestens in den Räumen erreicht werden sollten, lesen Sie in unserem Artikel „Wie warm muss es in der Wohnung sein?“.

3. Feuchtigkeit gleich weglüften

Dort, wo viel Feuchtigkeit auf einmal entsteht, sollte diese immer gleich weggelüftet werden. Also etwa beim Kochen, Duschen, Baden oder Sport machen. Öffnen Sie währenddessen oder im Anschluss die Fenster, um die Feuchtigkeit direkt nach draußen zu leiten.

4. Wäsche nicht in der Wohnung trocknen

Ebenfalls wichtig, um die Raumfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigen zu lassen, ist es, die Wäsche nicht in der Wohnung zu trocknen. Denn selbst gut geschleuderte Wäsche kann noch bis zu anderthalb Liter Wasser an die Raumluft abgeben. Hat man keine andere Möglichkeit, um die Wäsche zu trocknen als in der Wohnung, muss man verstärkt lüften. Man sollte mehrmals am Tag stoßlüften und ausreichend heizen, damit die Raumfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigt.

5. Pflanzen entfernen

Pflanzen können zu einem gesunden Raumklima beitragen. Aber sie erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit. Wer ohnehin mit hohen Feuchtigkeitswerten zu kämpfen hat, sollte die Pflanzen daher eventuell vorübergehend oder dauerhaft aus der Wohnung entfernen.

6. Kürzer und kälter duschen

Besonders beim Duschen und Baden gelangt sehr viel Feuchtigkeit in die Luft. Daher sollte man unmittelbar im Anschluss lüften. Es kann aber auch helfen, die Duschzeit und die Wassertemperatur zu verringern. So gelangt insgesamt weniger Wasser in die Raumluft und man spart zusätzlich Kosten.

7. Dunstabzug einschalten

Beim Kochen sollte man das Fenster öffnen oder den Dunstabzug einschalten, sodass der Wasserdampf nicht für einen sprunghaften Anstieg der Luftfeuchtigkeit sorgt. Zudem hilft es, auf Pfannen und Töpfe die Deckel zu setzen. Auch so gelangt weniger Feuchtigkeit in die Luft.

8. Luftentfeuchter

Bei richtigem Heiz- und Lüftverhalten sind Luftentfeuchter in der Wohnung nicht notwendig. Zudem sind insbesondere Luftentfeuchter auf Granulatbasis wenig effizient, wenn es um die Entfeuchtung ganzer Räume geht. Bei strombetriebenen Luftentfeuchtern wird die vermeintliche Ersparnis durch weniger Heizen durch die Anschaffungs- und Betriebskosten womöglich zunichtegemacht. Aus diesem Grund kommen Luftentfeuchter laut Stiftung Warentest in der Regel bis auf wenige Ausnahmen (feuchter Keller) nur als kurzfristige Übergangslösung infrage, bis die Ursache für die Feuchtigkeit behoben wurde.

9. Ursache für die Feuchtigkeit finden

Die oben genannten Maßnahmen sind nur begrenzt wirksam, wenn tiefgreifendere Probleme wie Wasserschäden oder bauliche Mängel für die Feuchtigkeit in der Wohnung verantwortlich sind. In einem solchen Fall sollten Sie einen Fachmann engagieren und die Ursache für die Feuchtigkeit ausfindig machen. Nur so können Sie die Räume langfristig entfeuchten. Eine erste Anlaufstelle, um einen Experten zu finden, kann die Verbraucherzentrale sein.