Im Streit mit den USA verschärft die Türkei ungeachtet wirtschaftlichen Drucks ihren Konfrontationskurs. Als Reaktion auf US-Handelseinschränkungen kündigte Präsident Recep Tayyip Erdogan an, elektronische Produkte aus den USA sollten boykottiert werden.

Istanbul - Im diplomatischen Streit mit Washington hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen Boykott von US-Elektronikprodukten angekündigt. Erdogan legte am Dienstag nahe, dass sein Land nicht länger amerikanische iPhones anschaffen, sondern auf koreanische Samsung-Geräte oder in der Türkei hergestellte Vestel-Produkte zurückgreifen werde. „Wenn sie das iPhone haben, gibt es anderswo Samsung. Wir haben Vestel“, sagte Erdogan.

 

Wie der Präsident den Boykott umsetzen will, blieb unklar. Erdogan wiederholte auch den Aufruf an seine Landsleute, US-Dollar in türkische Lira umzutauschen, um die Landeswährung zu stärken.

Die Türkei war in den vergangenen Tagen immer tiefer in eine Währungskrise gestürzt, die Lira verlor stark an Wert. Ausgelöst wurde die Krise unter anderem von Bedenken wegen der Wirtschaftspolitik der türkischen Regierung sowie dem Streit mit Washington um einen in der Türkei festgehaltenen evangelikalen US-Pfarrer. US-Präsident Donald Trump ordnete vergangene Woche im Zuge des Streits eine Verdopplung von Zöllen auf Stahl und Aluminium aus der Türkei an.