Nach dem 0:2 im EM-Achtelfinale gegen England sind nicht nur die deutschen Spieler um Kapitän Manuel Neuer maßlos enttäuscht. Auch Joachim Löw ist nach seinem letzten Spiel als Bundestrainer geschockt.

Sport: Marco Seliger (sem)

London - Im Moment der großen Enttäuschung richtete sich der Blick von Manuel Neuer hinaus zur Seitenlinie. Zur Trainerbank habe er nach dem Schlusspfiff geschaut, berichtete der Nationaltorhüter, dorthin, wo bei Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft seit 15 Jahren Bundestrainer Joachim Löw stand und in Zukunft nicht mehr stehen wird. „Das ist ein trauriger Moment“, sagte der 35 Jahre alte DFB-Kapitän nach dem Aus im EM-Achtelfinale gegen England (0:2): „Jogi ist ein klasse Mensch, die Spieler haben ihm viel zu verdanken. Es ist traurig, dass die Ära so zu Ende geht.“

 

Natürlich hätte sich auch Joachim Löw selbst ein ganz anderes, ein späteres Ende seiner Amtszeit als Bundestrainer gewünscht. Doch wird er sich nicht erst wie erhofft nach dem EM-Finale am 11. Juli verabschieden – schon nach dem Achtelfinale ist Schluss. Mitgenommen sieht er hinterher aus, emotional angefasst – kein Wunder nach diesem jähen Dienstende im Wembley-Stadion von London. „Wir alle hatten uns mehr erhofft, der Glaube war da“, sagte Löw vor der ARD-Kamera: „Das ist eine große Enttäuschung für uns alle.“

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Das war auch dem deutschen Mittelfeldstar Toni Kroos anzusehen, dem es schwerfiel, eine Erklärung für das frühe Turnier-Aus zu finden. Die Effektivität der Engländer habe den Unterschied gemacht, das 0:1 habe „alles verändert“, sagte der Routinier von Real Madrid, der seiner Mannschaft zumindest „ein ordentliches Spiel“ bescheinigte.

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Dass es trotzdem zu wenig war, dass die DFB-Auswahl bei dieser Europameisterschaft weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, das wollte auch Toni Kroos nicht leugnen: „Im Endeffekt ist das sehr bitter und enttäuschend.“