Die Feuerwehr löscht Flammen schnell. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Eine sogenannte Tiktok-Challenge im Internet wird als Grund nicht ausgeschlossen.

Schreck am Mittwoch in der Morgenstunde für Schülerschaft und Personal in der Gerhart-Hauptmann-Realschule Leonberg: Gegen 9 Uhr brausen zehn Feuerwehrautos heran, aus denen 40 Einsatzkräfte in Richtung Jungentoilette eilen. Dort hat starker Rauch automatisch Alarm ausgelöst. Kurz danach ist die Feuerwehr in der Schule.

 

Doch die anfangs befürchtete Dramatik bleibt aus: Binnen sieben Minuten können die Einsatzkräfte den Brand löschen. Verletzt wird niemand. Zwei Schülerinnen haben einen leichten Schock. Der Einsatz läuft sehr geordnet ab: Das gesamte Schulgebäude wird bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr durch die Lehrkräfte evakuiert. Die Notfallübungen, so stellt der Leonberger Gesamtkommandant Wolfgang Zimmermann hernach zufrieden fest, erweisen sich in solch einem Fall als segensreich.

Übungen zahlen sich aus

Nachdem der Brand gelöscht ist, darf das Gebäude aus Sicherheitsgründen nur kurz betreten werden, um Unterlagen und persönliche Dinge zu holen. Denn immer noch ist ein leichter Rauchgeruch wahrzunehmen. Am Mittwoch gab es keinen Unterricht mehr, am Donnerstag soll der Betrieb aber normal weitergehen.

Die Ursache des Brandes ist derzeit noch unklar. Die Feuerwehr und die Polizei gehen jedoch von Brandstiftung aus. Die Polizei ermittelt. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei 100 000 Euro.

100 000 Euro Schaden

Ob es sich in diesem Fall womöglich um eine sogenannte Tiktok-Challenge gehandelt hat, werden die polizeilichen Ermittlungen ergeben. Konkrete Hinweise dafür liegen dem Vernehmen nach am Donnerstagnachmittag nicht vor.

Auf der Internet-Plattform Tiktok laden Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland seit einigen Wochen und Monaten immer wieder Videos hoch, in denen Schultoiletten verwüstet und teilweise in Brand gesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine Challenge, also Herausforderung. Über Tiktok werden andere Nutzer nominiert, die Challenge auszuführen. Diese werden dann teils in die Tat umgesetzt.

Randale im Berufsschulzentrum

Erst Mitte Februar waren im Leonberger Berufsschulzentrum mehrere Klassenräume verwüstet worden. In diesem Fall stehen drei junge Männer und eine 16-Jährige unter dringendem Tatverdacht. Alle vier besuchen das Berufsschulzentrum. Ob es in diesem Fall einen Zusammenhang zu der Tiktok-Challenge gibt, ist nicht bekannt.