Realschulen wurden durch Probleme an anderen Schularten von der Bildungspolitik lang an den Rand gedrängt. Jetzt formiert sich die Elternschaft und gründet eine Arbeitsgemeinschaft.

Stuttgart - Auf eigene Initiative haben Elternvertreter aus dem Regierungsbezirk eine Arbeitsgemeinschaft für Elternvertreter von Realschulen gegründet. Damit wollen sie sich eine stärkere Position für ihre Schulform verschaffen. In der Arbeitsgemeinschaft sind Eltern aus mehr als 150 Realschulen vertreten, den Vorsitz führt Manuela Afolabi Elternbeiratsvorsitzende der Neckar-Realschule Stuttgart.

 

Die zunehmenden Anforderungen an die Realschulen, verursacht zum Beispiel durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung und die Vorbehalte gegenüber Gemeinschaftsschulen, machten den Austausch und den Dialog zwischen den Schulen unerlässlich, so Afolabi bei der Gründungsveranstaltung. Auch die Unterschiede zwischen Realschulen und Gymnasien bei der Lehrerbesoldung seien nicht mehr zeitgemäß; die Eltern sehen hier großen Handlungsbedarf. Monika Hölzle vom Regierungspräsidium begrüßte die Gründung der Arbeitsgemeinschaft.

Fortbildungsmöglichkeit und Sprungbrett

Allein im Regierungsbezirk Stuttgart besuchen circa 80 000 Schüler eine Realschule, viele Absolventen setzen ihre schulische Laufbahn in den beruflichen Gymnasien fort. Gleichzeitig bieten die Realschulen für Schülerinnen und Schüler aus anderen Bildungsgängen eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Schulbildung erfolgreich abzuschließen. In vielen Betrieben werden Realschüler wegen ihrer soliden Vorkenntnisse als Auszubildende geschätzt.

Die neue Arbeitsgemeinschaft nimmt im Dezember ihre Arbeit auf. Zum Vorstand gehören mehrere Elternvertreter aus der Region, unter anderem aus Winnenden, Kirchheim, Leinfelden-Echterdingen, Böblingen und Nürtingen.