Die gesetzlichen Krankenkassen wollen Zahnarzt-Rechnungen strenger kontrollieren – denn der Patient könne nicht beurteilen, ob seine Rechnung angemessen sei.

München - Die gesetzlichen Krankenkassen wollen die Abrechnungen der etwa 54.000 Zahnärzte in Deutschland strenger kontrollieren. Die GKV wollten künftig auch den Teil der Rechnung prüfen, den die Versicherten aus eigener Tasche zahlen müssen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf ein Positionspapier, das der Verwaltungsbeirat des GKV-Spitzenverbandes Ende März beschlossen haben soll. Zudem solle es einen eigenen Zuzahlungskatalog für gesetzlich Versicherte geben.

 

Der stellvertretende Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, sagte der Zeitung: „Wir wollen endlich Transparenz bei den Zahnarztrechnungen.“ Ein Patient könne nicht beurteilen, ob die Rechnung für die neue Zahnkrone richtig und angemessen sei. „Die Kassen bezahlen den Festzuschuss, aber die tatsächliche Rechnung, die der Patient für den privaten Anteil erhält, sehen sie nie“, sagte Stackelberg. Künftig solle auch der private Anteil an einer Zahnarztrechnung von Kassenpatienten an die jeweilige Krankenkasse gehen. „Dann kann sie prüfen, ob der Patient nicht zu viel bezahlen muss“, sagte er.

Stackelberg versprach zudem, bei einem eigenen Preiskatalog müssten gesetzlich Versicherte deutlich weniger zum Festzuschuss der Kassen für eine Krone oder Brücke zuzahlen. Bislang rechneten die Zahnärzte hier über die Gebührenordnung der privaten Versicherer ab.