Das Regierungspräsidium Stuttgart wird sich künftig auch um den Luftverkehr in anderen Landesteilen und an anderen Flughäfen kümmern. Die Beschäftigung mit dem Fluglärm in Stuttgart soll darunter aber nicht leiden, verspricht die Behörde.

Stuttgart - Lärmgeplagte Anrainer des Flughafen Stuttgarts beklagen schon länger, das zuständige Regierungspräsidium (RP) Stuttgart nehme Beschwerden über Fluglärm rund um den Flughafen Stuttgart nicht wirklich ernst. Sie horchen jetzt noch mehr auf, denn schon bald soll sich das RP nicht nur um die bisher von ihm betreuten Luftverkehrsangelegenheiten im Bereich Nordwürttemberg kümmern, sondern auf diesem Gebiet landesweit tätig werden – also auch in Gegenden, in denen es weitere Flughäfen gibt wie die in Friedrichshafen und Karlsruhe/Baden-Baden.

 

RP-Sprecherin Katja Lumpp bestätigte unserer Zeitung die geplante Konzentration. Sie trat zugleich Befürchtungen entgegen, dass deswegen Beschwerden wegen Fluglärms in Stuttgart und Umgebung beim RP weniger stark bearbeitet werden könnten.

Neues Referat ist im Aufbau

Entsprechende Befürchtungen waren in der letzten Oktober-Woche beflügelt worden. Da hatte der Fluglärmbeauftragte des Präsidiums für den Flughafen Stuttgart, Klaus Peter Siefer, in einer Gemeinderatssitzung in Waldenbuch nicht ausgeschlossen, dass er sich um weitere Flughäfen kümmern müsse. Die RP-Sprecherin erklärte dazu, die Aufarbeitung der Beschwerden und die Beobachtung des Fluglärms in Stuttgart würden unter der Konzentration nicht leiden – „Herr Siefer wird sich nicht fünfteilen müssen“. Den Aufgaben, die nach Stuttgart wechseln, „folgt auch Personal“. Für Zusammenlegungen dieser Art spreche auch die Möglichkeit einer „höheren Professionalisierung und besseren Urlaubsvertretung“. Im Moment werde im RP dafür ein neues Referat aufgebaut, das „gut 40 Mitarbeiter“ haben werde. Schon bisher kümmere sich in Stuttgart nicht nur Siefer um Luftverkehrsangelegenheiten, sondern eine Abteilung eines Referats. Diese Luftverkehrsbehörde habe auch mit Fragen von Flugbetrieb, Fluglizenzen und Drohnenflügen.zu tun.