Der ehemalige Fußball-Manager Reiner Calmund spricht in der Sendung „Sport im Dritten“ über den VfB Stuttgart. Die Misere in Stuttgart macht auch ihn ratlos.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Reiner Calmund ist ein unterhaltsamer Gesprächspartner, das weiß man. Etwas sprachlos macht ihn allerdings der Blick auf den VfB Stuttgart. Als Gast in „Sport im Dritten“ wundert er sich darüber, wie die Mannschaft in dieser Saison so abstürzen konnte. „Sie waren im letzten Jahr fast in den internationalen Wettbewerb gerutscht“, sagte Calmund und fügte hinzu. „Das ist etwas, das sich keiner erklären kann.“

 

Stattliche 2,21 Punkte im Schnitt habe der VfB Stuttgart unter dem damaligen Trainer Tayfun Korkut in der Rückrunde der vergangenen Saison geholt – und dann solch ein Absturz. Calmund: „Das ist ein fester Wert für die Champions League oder die Meisterschaft. Dann bist du mit derselben Mannschaft am Start und holst 0,7 Punkte pro Spiel. Dann wechselst du den Trainer und hast nur noch 0,66 Punkte – damit gehst du voll durchs Fenster“, sagt Calmund und meint damit wohl den Gang in die zweite Liga. „Diese Talfahrt muss beendet werden, das Spielermaterial ist dafür stark genug“, glaubt Calmund. Vor allen das 0:3 gegen Düsseldorf war seiner Ansicht nach „ein Offenbarungseid“. „In Düsseldorf haben alle elementaren Voraussetzungen für Fußball gefehlt. Keine Disziplin, keine Ordnung – kein Pepp“, kritisierte der ehemalige Manager von Bayer Leverkusen den blamablen Auftritt des VfB bei der Fortuna.

Es muss gepunktet werden

Gegen RB Leipzig hat der VfB am Samstag abermals verloren (1:3), sich aber besser verkauft. „Das war ein schweres Spiel gegen einen schweren Gegner, mit Glück wäre da ein Unentschieden drin gewesen“, sagt Calmund, der die Installierung von Thomas Hitzlsperger als neuen Sportvorstand begrüßt, auch wenn sein ehemaliger Bayer-Kollege und Freund Michael Reschke sicher gerne in Stuttgart geblieben wäre. „Ich glaube, Hitzlsperger ist eine gute Wahl, er ist ein junger und unbekümmerter Mann, der weiß, was Fußball ist.“ Reiner Calmund hält den VfB ohnehin für stark genug, die Liga zu halten. „Der Verein hat eindeutig das bessere Spielermaterial als Hannover und Nürnberg.“ Soll der VfB bei weiteren Niederlagen in Bremen und zu Hause gegen Hannover 96 an Trainer Markus Weinzierl festhalten? Calmund lässt es offen: „Mit ihm weiterzumachen wäre sicher das Beste, aber es muss auch gepunktet werden.“