Die Kiew-Reise des CDU-Chefs Friedrich Merz ist auch für ihn selbst von zweifelhaftem Nutzen. Sie birgt neben persönlichen sogar auch politische Risiken. Allein: sie schadet Kanzler Scholz. Merz mimt den Reservekanzler, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

In Kiew werden sie einen Solidaritätsbesuch des deutschen Kanzlers schon vermisst haben. Der neigt jedoch erst zum Risiko, wenn andere das schon vorexerziert haben. Jetzt hat sich stattdessen der Reservekanzler angekündigt. Der Coup des Oppositionsführers Friedrich Merz ist allerdings von zweifelhaftem Nutzen. Die Ukraine hat von ihm wenig zu erwarten. Merz sitzt nicht an den Schalthebeln der Macht und ist ohnehin dazu verdammt, die Regierung zu unterstützen, wenn es darum geht, den Opfern der russischen Aggression zu helfen.