Als Polizisten wegen eines gewalttätigen Streits zum Bahnhof Fellbach ausrücken, passiert es: Ein Streifenwagen stößt mit einem anderen Auto zusammen. Eine unabhängige Dienststelle untersucht nun, wie es dazu kommen konnte.

Fellbach - Bei einem Einsatz wegen eines gewalttätigen Streits ist am Sonntag in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) ein Polizeiauto verunglückt. Gegen 5.45 Uhr war es am Bahnhof zum Streit zwischen zwei Männern gekommen. Als ein 20-Jähriger schlichten wollten, ging ein Beteiligter auf ihn los. Mit einem unbekannten Gegenstand verletzte er ihn an der Hand. Der 20-Jährige flüchtete in den Zug nach Schorndorf.

 

Während er von dort aus ins Krankenhaus gebracht wurde, rückte die Polizei zum Bahnhof nach Fellbach aus. Einer der zur Unterstützung angeforderten Polizisten fuhr gegen 5.50 Uhr bei blinkendem Blaulicht mit einem Mercedes in die Ringstraße und wollte die Bahnhofstraße überqueren. Dabei stieß er mit dem Audi eines 24-Jährigen zusammen, der in der Bahnhofstraße in Richtung Stadtmitte unterwegs war. Der 24-Jährige wurde bei dem Unfall leicht verletzt. An den Autos entstand ein Schaden von rund 40 000 Euro. Sie mussten abgeschleppt werden.

Eingeschaltetes Blaulicht berechtigt nicht zu freier Fahrt

Werden Polizeiautos in einen Unfall verwickelt, wird eine neutrale Dienststelle mit der Aufnahme betraut. Eine solche soll nun klären, wie es zu dem Unfall in Fellbach kommen konnte. Fest steht: Ein eingeschaltetes Blaulicht berechtigt Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen zum Beispiel zu schnellerer Fahrt und mahnt andere Autofahrer zur Vorsicht. Das Sonderrecht der freien Bahn gilt laut einem Gerichtsurteil aber nur, wenn zudem das Martinshorn eingeschaltet wird.

Trotz des Unfalls: als Tatverdächtigen in der gewalttätigen Auseinandersetzung konnte die Polizei einen 25-jährigen Mann ausmachen. Die Ermittlungen zur Ursache des Streits und dazu laufen, ob Drogen oder Alkohol im Spiel waren.