Iris Förster betreibt einen Eine-Frau-Verlag, in dem Lesestoff mit regionalem Bezug erscheint. Reichtümer springen dabei für sie nicht heraus, aber viel Zufriedenheit.

Waiblingen - Bücher haben im Leben von Iris Förster immer eine wichtige Rolle gespielt. „Mein Großvater war Bibliothekar, die Affinität zum Buch habe ich wohl von ihm geerbt.“ Iris Förster hat sich nach der Schule für eine Druckerlehre entschieden – sie war der erste weibliche Lehrling in ihrem Betrieb. „Ein schöner Beruf“, findet sie bis heute. Aber auch ein Knochenjob. Auf ihre Ausbildung hat Iris Förster ein Studium der Druckereitechnik gesattelt. Schrifttypen, Papiersorten, Fadenheftung, Klebebindung – da kennt sie sich bestens aus und das kommt ihr als Verlegerin zugute. Wobei sie bis vor einigen Jahren nicht im Traum daran gedacht hätte, dass sie einmal Bücher herausgeben würde. „Ich hatte eigentlich die Idee, dass ich in eine Druckerei gehe, aber da kam die Familienphase dazwischen.“

 

Vor rund sieben Jahren bat die Waiblinger Michaelskirche Iris Förster um Hilfe, weil sie ein Büchlein mit Kindergebeten veröffentlichen wollte. „Ich habe das gedruckt, aber wir brauchten einen Vertriebsweg.“ Die Waiblingerin hat sich eine Menge Wissen angelesen und schließlich beschlossen, einen Verlag zu gründen. „Nur so kann man Buchhandlungen als Verhandlungspartner gegenüberstehen.“

2005 hat die Geburtsstunde des Iris Förster Verlags geschlagen, seit mittlerweile drei Jahren betreibt Iris Förster ihren Eine-Frau-Verlag hauptberuflich. „Eine Familie könnte ich damit nicht ernähren, aber so viel wie bei meinem früheren Halbtagsjob kommt dabei rein. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich mache.“ Angefangen hat Förster mit einer Veröffentlichung pro Jahr, 2012 sind es vier neue Bücher. „Jedes Buch ist ein Experiment, jedes liegt mir am Herzen.“