Dass viele Betriebe ihr Geflügel derzeit im Freien halten, bereitet dem Veterinäramt Backnang Sorge: Es befürchtet Ausbrüche von Geflügelpest im Landkreis. Es wäre nicht das erste Mal – und hätte drastische Konsequenzen.

Angesichts von aktuellen Ausbrüchen der gefährlichen Geflügelpest in Nachbarländern und auch in Deutschland geht man im Rems-Murr-Kreis davon aus, dass sich hier die Seuchenlage ebenfalls deutlich verschlechtern wird. Das Veterinäramt in Backnang rät daher zu vorbeugenden Maßnahmen, denn im Falle von Erkrankungen drohten drastische Maßnahmen wie Bestandstötungen, Verbringungsbeschränkungen und Vermarktungsverbote. Im März des vergangenen Jahres war beispielsweise in einem Betrieb in Auenwald das Geflügelpest-Virus festgestellt und daraufhin eine Sperrzone um diesen verhängt worden. Das Virus war offenbar durch eine Lieferung von Junghennen aus Nordrhein-Westfalen in den Betrieb gelangt.

 

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Viele Betriebe mit Freilandhaltung hätten zwar Vorkehrungen getroffen, um ihr Geflügel im Stall halten zu können, hielten ihre Tiere aber derzeit weiterhin im Freien, sagt Sonja Ruffer, die Tierseuchenreferentin des Veterinäramtes. Zur Vorbeugung eines Geflügelpesteintrags empfehle sie dringend, Futter- und Tränkestellen sicher von Wildvögeln getrennt einzurichten. Darüber hinaus müsse eine separate Schutzkleidung getragen werden, und Geflügelhalter sollten bei Zukäufen darauf achten, dass die Tiere gesund sind. Fragen beantwortet das Veterinäramt (0 71 91/895 40 62; E-Mail: veterinaeramt@rems-murr-kreis.de).