Fellbach und Remshalden gewinnen das erste Remstal-Kochduell punktgleich. Beim Endspurt in Schwäbisch Gmünd präsentieren die Rathauschefs mit ihren Profiköchen trotz Hitze und Zeitdruck Gerichte auf hohem Niveau.

Schwäbisch Gmünd/Fellbach - Gleich zwei Mal haben die Veranstalter des Remstal-Kochduells ausgezählt um ganz sicher zu sein. Und tatsächlich: mit 488 Punkten lagen die Kommunen Remshalden und Fellbach beim Finale in Schwäbisch Gmünd am Ende genau punktgleich auf dem ersten Platz. Essingen wurde mit 455 Punkten dritter Sieger.

 

In der mobilen Küche auf der Remsparkbühne herrschten am Samstagnachmittag gut 38 Grad

Die Trophäe, ein goldener Kochlöffel mit goldenem Lorbeerkranz, durften sowohl Remshaldens Bürgermeister Reinhard Molt und Küchenmeister Markus Polinski vom Lamm in Hebsack mit heimnehmen als auch Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und Sternekoch Michael Oettinger von Oettinger’s Restaurant in Schmiden. Essingens Bürgermeister Wolfgang Hofer, Küchenmeister Hubert Holz vom Gasthof zur Rose und Viola von Woellwarth vom Schlossgut Hohenroden hatten ebenfalls auf hohem Niveau gekocht.

Und das bei nicht einfachen Rahmenbedingungen: In der mobilen Küche auf der Remsparkbühne herrschten am Samstagnachmittag gut 38 Grad. Zur Hitze kam der Zeitdruck: Innerhalb von zwei Stunden mussten die drei Mannschaften mit drei Köchen je zwei Gerichte auf die Teller der Juroren bringen. Die Vergleichbarkeit war insofern gegeben, als alle Finalisten sowohl Zander als auch Kalb aus dem Warenkorb gewählt hatten. Mitbringen durften sie nur den Grundfond für die Soße, alles andere mussten sie live vor dem Publikum und der Jury zubereiten.

Die Rathauschefs erwiesen sich dabei als versierte Kartoffelschäler

Bewertet wurden Vor-und Hauptspeise von fachkundigen Test-Essern: dem Gartenschau-Genussbotschafter und früheren Leiter der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg, Günter Bäder, dem Winterbacher Wengerter Jürgen Ellwanger, von Rolf Schlegel, dem Seniorchef des Ochsen in Stetten, und der Weinerlebnisführerin Sigrun Trinkle. Außerdem saßen am langen Jurorentisch der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Thomas Bopp, sowie drei Gäste der vergangenen Koch-Duelle, die sich fürs Finale beworben hatten: Barbara Brumbach aus Kernen, Doreen Jensen aus Plüderhausen und Volker Schnepf aus Böbingen, der ganze sechs Duelle mitgemacht hat.

Während Petra Klein vom SWR den Nachmittag moderierte, wurde auf der Bühne hoch konzentriert gewerkelt. Die Rathauschefs erwiesen sich dabei als versierte Kartoffelschäler – der Linkshänder Reinhard Molt freute sich, dass das Lamm ihm einen speziellen „Zappler“ mitgebracht hatte. Pünktlich wurde nach einer knappen Stunde die Fisch-Vorspeise serviert, zwanzig Minuten später der Fleischgang.

Hinterher waren die Hobbyköche aus den Rathäusern abgekämpft, aber stolz

Bewertet wurde nach drei Kriterien: Optik, Geschmack und Kreativität. Beim Fisch lag die Mannschaft von Oettinger vorn, die ihr Zandertatar unter einer Rauchglasglocke präsentierte. Beim Fleisch konnte das Team Polinski – als Punktekönig aus den acht Vorrunden ins Finale gestartet – mit einer Roulade aus Kalbsoberschale mit Parmaschinken und Trüffel überzeugen. Hinterher waren die Hobbyköche aus den Rathäusern abgekämpft, aber stolz. „Ich durfte richtig mitschaffen“, sagte Gabriele Zull. „Es war anstrengend, aber so kam das nötige Quäntchen Adrenalin dazu“, meinte Reinhard Molt. „Es hat Spaß gemacht“, bilanzierte Wolfgang Hofer. Auch Thorsten Englert, der Geschäftsführer der Remstal-Gartenschau, schwärmte: „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir haben es geschafft, das Remstal als Genussregion zu etablieren.“ Besser könnte die Halbzeitbilanz zum Bergfest wohl kaum ausfallen.