Die Polizei schnappt einen 17-Jährigen wegen versuchten Totschlags. Er soll einen 21-Jährigen schwer verletzt haben. Er hatte ihn erst zu Boden geschlagen und dann mit Tritten gegen Kopf malträtiert. Nach einem Mittäter wird noch gesucht.

Renningen - Blutiges Ende einer Grillparty: Die Polizei hat am Freitag in Böblingen einen 17-Jährigen festgenommen, der einen jungen Mann bei einer Grillparty zu Boden geschlagen und ihm mehrfach gegen den Kopf getreten haben soll. Passiert ist das Ganze bereits am 26. Mai gegen 22.50 Uhr auf dem öffentlichen Grillplatz „Schinderklinge“ in Renningen.

 

Ein 19-Jähriger hatte dort seinen Geburtstag gefeiert, als der 17 Jahre alte Leonberger auf das Opfer losging. Er schlug ihm mehrfach mit der Faust ins Gesicht, worauf der 21-Jährige schlussendlich zu Boden ging. Anschließend trat er gegen den Kopf des Opfers und forderte darüber hinaus einen zweiten, bislang noch unbekannten Täter auf, ebenfalls zu zutreten, was dieser auch tat. Dabei wurde der 21-Jährige so schwer verletzt, dass der Tatvorwurf nicht nur auf schwere Körperverletzung lautet, sondern auf versuchten Totschlag.

Mehrere Zeuginnen zogen das Opfer im weiteren Verlauf von den Schlägern weg, die daraufhin von weiteren Besuchern der Party zurückgehalten werden mussten, da sich ihre Aggression gegen den 21-Jährigen nicht legte. Eine 18-Jährige wurde von dem Tatverdächtigen geohrfeigt und erlitt leichte Verletzungen. Eine Bekannte des Opfers alarmierte daraufhin die Polizei, die den Verletzten in ein Krankenhaus brachte. Eine Fahndung nach den Tätern verlief zunächst ohne Erfolg, da sie weder dem Opfer noch seinem Umfeld bekannt waren.

Die nachfolgenden Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizei, die den 17-jährigen Tatverdächtigen mit Hilfe des 21 Jahre alten Opfers später identifizieren konnte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde daraufhin ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags gegen den bereits vorbestraften 17-Jährigen erlassen, den der Haftrichter beim Amtsgericht Böblingen am Donnerstag in Vollzug setzte und den Jugendlichen in eine Justizvollzugsanstalt einwies.

Der Grund für den blutigen Angriff konnte bislang nicht geklärt werden. Der minderjährige Leonberger schweigt zu den Vorwürfen. Auch das Opfer kann sich die Tat nicht erklären, da er dem 17-Jährige bis zum Abend der Grillparty noch nie begegnet war. Ebenso dem zweiten Täter, dessen Identität noch nicht geklärt ist. Die Kriminalpolizei Böblingen ermittelt in der Sache weiter.