Großeinsatz für die Feuerwehr in Renningen. Mit Bagger gegen Flutgefahr in Weissach.

Renningen/Leonberg - Bis auf einen Blitzeinschlag in Renningen, der eine Wohnung unbewohnbar gemacht hat und einen Schaden von rund 200 000 Euro verursacht hat, sind die Städte und Gemeinden im Altkreis Leonberg bei dem heftigen Gewitter in der Nacht auf Freitag glimpflich davongekommen. Trotzdem waren die Feuerwehren allerorts in höchster Alarmbereitschaft, um schnell helfen zu können.

 

Kurz nach Mitternacht ist der Alarm bei der Feuerwehr Renningen eingegangen. In das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Robert-Bosch-Straße hat der Blitz eingeschlagen. „Die Sachlage stand ganz schnell fest, denn die Bewohner waren noch wach und haben alles mitbekommen“, sagt Markus Schneck, der stellvertretende Abteilungskommandant.

Er hat den nächtlichen Einsatz koordiniert, denn der Gesamtkommandant Erhard Mohr ist derzeit mit 18 Jugendlichen von der Jugendfeuerwehr und sieben Betreuern im Zeltlager der österreichischen Partnerwehr in Altenburg/Röhrenbach.

Routinierter Kommandant

Auch Abteilungskommandant Tobias Breining war nicht im Ort. Markus Schneck: „Das ist nicht mein erster Großeinsatz gewesen, denn ich bin seit rund 30 Jahren bei der Feuerwehr.“

Bei dem Blitzeinschlag wurde eine Dachgeschosswohnung in Mitleidenschaft gezogen. Die Anwohner meldeten den Brand kurz nach Mitternacht über Notruf. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte quoll starker Rauch aus dem Dachgeschoss. Alle Bewohner hatten das Gebäude bereits verlassen. „Das Feuer hat sich im Küchenbereich zwischen den Dachziegeln und der Innenverkleidung vorgearbeitet“, sagt der Einsatzleiter.

Glücklicherweise ist das Gewitter schnell abgezogen, sodass auch die Drehleiter eingesetzt werden konnte. „Solange es blitzt, muss die Drehleiter unten bleiben, denn sonst besteht große Gefahr, dass die Männer von einem Blitz getroffen werden“, erläutert Markus Schneck. Die Dachgeschosswohnung ist nicht mehr bewohnbar, eine weitere hat teilweise einen Wasserschaden. Die betroffenen Personen sind bei Angehörigen untergekommen.

80 Mann löschen das Feuer

Die Feuerwehren Renningen, Malmsheim und Leonberg waren mit 80 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen am Brandort und löschten das Feuer. Von Leonberg war zur Unterstützung der Atemschutz-Container ausgerückt. „Sind die Luftflaschen der Atemschutzgeräte leer, müssen sie wieder einsatzbereit gemacht werden“, erläutert der Leonberger Abteilungskommandant Volker Röckle. Parallel zum Einsatz in Renningen hatte die Wehr einen vollgelaufenen Firmenkeller im Hertich und einen überfluteten Keller in einem Privathaus auszupumpen. „Wir sind glimpflich davongekommen“, meint Röckle.

Dass dies auch in Weissach der Fall gewesen ist, haben viele Bewohner des alten Ortskerns ihrer Feuerwehr zu verdanken. „Große Mengen an Treibgut hatten den Einlauf in den Strudelbach verstopft“, sagt der Kommandant Holger Marquardt. Mit einem Bagger konnte dieses noch rechtzeitig beseitigt werden, bevor die Wassermassen aus Richtung Flacht und von der Autobahn den Ortskern überfluten konnten.