Seit Juli sitzt ein neu gewähltes Gremium am Renninger Ratstisch. Anlass für den ADFC, sich noch einmal ganz offiziell an die Politiker zu wenden: „Im Radverkehrskonzept des Landkreises Böblingen ist das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2025 einen Radverkehrsanteil von 20 Prozent zu erreichen. Hierzu ist eine gute Infrastruktur zwingend erforderlich. Wir setzen uns mit den Aktiven vor Ort dafür ein, dass diese Entscheidung durch den neu gewählten Gemeinderat nochmals überprüft wird“, heißt es in dem Brief.

 

Im Ergebnis sind die ersten Reaktionen aus dem Gremium zwar unterschiedlich, für eine Diskussion sind aber alle offen. Diese könnte auf der Basis von aktuellen Daten geführt werden, zum Beispiel darüber, wie hoch die zu erwartenden Kosten sind und wie hoch der Bedarf mittlerweile ist. Auch möchten sich die neu zusammengesetzten Fraktionen erst noch untereinander abstimmen.

So zum Beispiel die CDU-Fraktion, in der von vier Mitgliedern drei neu hinzugekommen sind. Jedoch setze sich die CDU explizit für Radverkehr ein, betont der neue Vorsitzende Ralph Geyer. Das Thema „wird uns auch in den nächsten Jahren mehr und mehr beschäftigen“. Jan Hambach, Fraktionsvorsitzender der SPD, regt beispielsweise an, ob sich der bestehende Weg zwischen Malmsheim und Perouse nicht kostengünstiger ausbauen ließe. Für das geforderte Projekt war bisher von rund 600 000 Euro die Rede. „Nach wie vor halten wir es nicht für besonders ökologisch, für einen asphaltierten, fahrbahnbegleitenden Radweg einen neu eingepflanzten Wald abzuholzen, mehr Fläche zu versiegeln und eventuell noch eine Beleuchtung mitten im Wald anzubringen.“

Jochen Breutner-Menschick (Grüne) war schon von vornherein für den Radweg. Dieser sei „eine wichtige Maßnahme“. Er erinnert daran, dass der Renninger Rat sich erst jüngst den Pariser Klimazielen verpflichtet hat. „Unserer Auffassung nach ist der Ausbau des Radwegenetzes ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen, um die Ziele im Verkehrssektor zu erreichen.“