Zwischen der Einrichtung an der Wiesenstraße und dem katholischen Kindergarten ist Platz für einen Anbau. Die Kosten liegen bei etwa 500 000 Euro.

Renningen - Auch wenn gerade noch viele Kinder zu Hause betreut werden und der Alltag an Schulen und Kindergärten erst langsam zurückkehrt, müssen die Kommunen weiter für die Zukunft und die Zeit nach der Krise planen. Da in Renningen und Malmsheim nach wie vor eine große Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren besteht, hat die Stadt bereits eine Kindergartengruppe in der Wiesenstraße in eine Krippengruppe umgewandelt. Als nächsten Schritt wird das Gebäude einen Anbau erhalten, um Platz für eine weitere Krippengruppe zu schaffen. Der Technische Ausschuss gab eine Empfehlung an den Gemeinderat, der am 25. Mai darüber entscheidet.

 

Der Kindergarten in der Wiesenstraße besteht aus zwei Teilen. Direkt an der Wiesenstraße, in der ehemaligen Hausmeisterwohnung, befindet sich die neue Krippengruppe, die aufgrund der Corona-Pandemie bisher noch nicht genutzt werden konnte. Dahinter ist der katholische Kindergarten. Zwischen beiden Gebäuden steht ein alter Abstellschuppen.

Durch den Abbruch dieses Schuppens „werden Flächen zur Verfügung stehen, die den Anbau einer zweiten Kleinkindgruppe ermöglichen“, berichtet Michael Kohler, Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau. Der Anbau wird dann zwar, wie der Schuppen, an beide Gebäudeteile angrenzen, eine direkte Verbindung wird es aber nur zu der Krippe geben.

Anbau aus Holz

Der Anbau wird eine Fläche von rund 150 Quadratmetern haben, erklärt Michael Kohler. Neben einem Gruppen- und einem Schlafraum wird es unter anderem noch eine gemeinsame Teeküche, eine Terrasse und einen Personalraum geben, die sich beide Gruppen teilen werden. Beide Gruppen bekommen außerdem einen gemeinsamen Eingang ins Gebäude, der von der Wiesenstraße nach hinten verlegt wird.

Eine Besonderheit bei dem Anbau wird die Bauweise sein. Es handelt sich um eine Art Fertigbauweise aus Holz, allerdings ist es kein Modulbau. „Bei einem Modulbau werden die Räume fertig angeliefert“, so Kohler. In diesem Fall werden die einzelnen Bestandteile wie die Wände fertig geliefert, sie werden aber erst vor Ort zusammengesetzt. Ein Fundament aus Beton wird es trotzdem geben. „Wir haben hier besonders auf die Nachhaltigkeit geachtet.“ Damit sei nicht nur das Baumaterial Holz als nachwachsender Rohstoff gemeint, sondern ebenso der nötige Energieverbrauch beim Aufbau und bei einem zukünftigen Rückbau.

„Natürlich eignet sich eine solche Bauweise nicht für jedes Gebäude“, so Kohler. Aber in diesem Fall, einem eingeschossigen Anbau, biete sich das an. „Diese Bauweise ist trotzdem sehr langlebig. Aber man muss auch immer bedenken: Kindergärten sind nicht für die Ewigkeit gebaut.“ Ein weiterer Vorteil ist der Innenausbau, erklärt Michael Kohler. Dieser erfolgt fast komplett als Trockenbau, also ohne nass aufgetragenen Wandputz, der erst lange austrocknen müsste. Das bedeutet eine deutlich kürzere Bauzeit. Die Warmwasserbereitung erfolgt über Solarthermie, „für den sommerlichen- wie für den winterlichen Wärmeschutz werden ausschließlich Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz kommen“.

Mit einem Baubeginn rechnet die Verwaltung frühestens im Frühjahr 2021. Angesetzt sind für das Vorhaben rund 500 000 Euro.