Das Restaurant Hashi im Stuttgarter Westen ist perfekt für Veganer – und noch etwas in der Findungsphase.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Das Schöne in diesen komplizierten und unübersichtlichen Zeiten ist zumindest kulinarisch: Es ist für alle etwas dabei. Keine Familienfeier mehr, bei der die vegetarische Nichte nur Spätzle mit Soße serviert bekommt. Hier im Stuttgarter Westen haben vor allem Veganerinnen und Veganer großen Grund zur Freude. Das Hashi ist auf den ersten Blick ein durchschnittliches Asia-Restaurant, Sommerrollen hier, Curry da. Wer genauer hinschaut, erkennt aber, dass das vegane Angebot außerordentlich ist. Es ist nicht nur groß, sondern es wird viel mit veganen Fleischersatzprodukten (aus Seitan oder Soja) gemacht. „Rund 70 Prozent der Kundinnen und Kunden isst vegan“, sagt der Betreiber Ha Minh Ngoc.

 

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Eröffnet irgendwann im Coronawahnsinn, ist seit Februar nun richtig geöffnet. Es ist einer der ersten milderen Tage, unter freiem Himmel ist es angenehm, auch wenn der Außenbereich einen Frühjahrsputz vertragen würde. Sicherlich wird bald die Lichterkette angemacht, Grünpflanzen aufgestellt. Perfekt für alle Stuttgart-West-Anrainer.

Die Karte ist umfangreich und kunterbunt: Tom Yam, Tom Kha oder Wantan-Suppe, Sommer- und Frühlingsrollen, Hühnerspieße, Gyoza, Hähnchensalat, Nudelgerichte wie Pho-Suppen oder Ente mit gebratenen Udonnudeln, Rotes Curry, Matsaman Curry oder gebratener Reis. Die liebenswerte Betreiberfamilie stammt aus Vietnam.

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Ein Schwerpunkt der Karte sind aber ganz klar die veganen Gerichte. So gibt es hier sogar knusprig gebratenen Entenersatz in Tamarindensoße. Als Starter bietet sich der herrlich saure Aperol Sour (5,50 Euro) und der etwas süße Gimlet (5,20 Euro) an. Da der Hashi-Salat ob fehlender Fachkraft in der Küche nicht zubereitet werden kann, entscheiden wir uns für den Papayasalat – mit Möhren, Tofu, Minze, Koriander, Erdnüssen und einer hausgemachten Soße, eine gute, frische Wahl. Wie auch die Sommerrollen, in die Tofu, Salat, Gurke, Minze, Koriander, Reisnudeln verpackt sind, getunkt wird in eine gute Erdnuss-Soße. Bei den Hauptgerichten halten wir uns an ein Standardessen und probieren natürlich eine vegane Speise aus. Das rote Curry (13,80 Euro) mit Rind ist rezent, das Gemüse knackig, der Reis fluffig. Alles so, wie es sein muss.

Anders ist es jedoch bei der veganen Wahl. Leider ist ein gut gemeint eben nicht immer gut gemacht: Die vegane Pho mit Rindfleischersatz (12,70 Euro) ist fad. In der Brühe schwimmen nur sehr viele Nudeln, ein paar Champignons, etwas Seitan, darauf Kräuter. Wir sagen, dass wir von der Pho enttäuscht sind. Nachgefragt in der Küche, lautet die Antwort, es sei ein Gewürz vergessen worden. Zur Versöhnung gibt es einen Nachtisch aufs Haus. Und mit der Coco Banana, einer Banane in Kokosmilch gekocht, ist man versöhnt. Denn das ist wirklich gut gemeint.

Hashi, Schlossstraße 77, 70176 Stuttgart, Öffnungszeiten: Di bis Fr 11.30 bis 14.30 und 17.30 bis 22, Sa 17 bis 22, So 16 bis 22 Uhr. www.hashirestaurant.de

Info

Restaurant
Hashi, Schloßstraße 77, 70176 Stuttgart, Öffnungszeiten: Di bis Fr 11.30 bis 14.30 und 17.30 bis 22, Sa 17 bis 22, So 16 bis 22 Uhr. www.hashirestaurant.de/

Bewertung

Küche: 3 Sterne

Service: 4 Sterne

Ambiente: 3 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern