80 statt 55 Euro sollen Männer im Bilir Salon Privé fortan zahlen – genauso viel wie Frauen. Das stößt nicht nur auf positive Resonanz – zumindest nicht bei den Herren. Für die Damen ist dies ein längst fälliger Schritt.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - Angefangen hat alles mit ganz alltäglichen Gesprächen zweier Frauen. Annette Bilir, Gesellschafterin des Bilir Salon Privé, und Renata Marijanovic, die in dem Friseursalon an der Vogelsangstraße im Stuttgarter Westen angestellt ist, unterhalten sich gerne und oft über Männer und Frauen, den Job, das Leben – und die Genderdebatte. „Wir sind aufgeschlossen und haben geschaut: Was passiert dahingehend in Amerika? Was passiert in Stuttgart?“, sagt Bilir. Doch die beiden Frauen gingen noch einen Schritt weiter – und brachen die Debatte selbstkritisch auf den eigenen Salon herunter. „Wir haben uns gefragt, warum wir im Salon noch immer unterschiedliche Preise von Männern und Frauen verlangen“, sagt Marijanovic. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Warum Frauen mehr zahlen als Männer. „Dabei haben Haare kein Geschlecht, nur eine Länge“, sagt Bilir.