Der Filder-Oberligist siegt in Röhlingen trotz eines Schreckens am Anfang. Einer der sonstigen Erfolgsgaranten macht eine unerwartete Erfahrung.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Röhlingen - Am Anfang ein Schreck und das Ende einer großen Serie, zuletzt aber doch Erleichterung: nach dem Fehlstart vor zwei Wochen haben die Oberliga-Ringer des KSV Musberg nun ihren ersten Mannschaftskampf in dieser Saison gewonnen. Am Samstagabend behauptete sich das Filderteam beim somit weiter punktlosen Tabellenletzten AC Röhlingen mit 20:14. „Ein wichtiger Erfolg“, sagt der Abteilungsleiter Klaus Kihr, „denn schon jetzt zeigt sich, dass die Liga sehr ausgeglichen ist.“

 

Letzteres bekam überraschend auch einer zu spüren, der bislang als die personifizierte Erfolgsgarantie galt. Seit seinem Wiedereinstieg in Musberg vor drei Jahren hatte Radoslav Marcinkiewicz mit einer makellosen Bilanz geglänzt: 21 Einsätze, 21 Siege. Und der 22. schien praktisch schon eingetütet. In seiner aktuellen Begegnung führte der inzwischen 35-jährige ehemalige Bundesliga-Akteur mit 14:0 – ehe das nicht für möglich Gehaltene geschah. Plötzlich drehte sein Gegner auf, der ungarische Youngster Richard Végh, und auf einmal ging bei Marcinkiewicz selbst gar nichts mehr. Aus dem 14:0 wurde ein 14:20. Der vermeintlich Unbesiegbare geschlagen am Boden. Und auf Musberger Seiten mussten sie sich erst einmal neu sortieren.

Die anderen Trümpfe stechen

„Damit hatte natürlich keiner gerechnet“, sagt Kihr. Der Erklärungsansatz: Marcinkiewicz habe wohl die lange Anreise in den Knochen gesteckt. Erst am Vormittag war der Routinier aus seiner Heimat Polen angekommen – dies nach zehnstündiger Busfahrt. Freilich, die anderen Trümpfe stachen dann. Die nach Verletzungen ins Aufgebot zurückgekehrten Andreas Böpple und Stefan Stäbler punkteten ebenso souverän wie die beiden altbekannten Mister zuverlässig der abschließenden 75-Kilogramm-Klasse, Adrian Moise und André Ehrmann.

Insofern ging aus Musberger Sicht trotz zwischenzeitlich mulmigem Gefühl also alles noch gut – und können der Trainer Markus Scheibner und die Seinen sich nun auf den ersten Heimkampf seit zwei Jahren freuen. Am nächsten Samstag kommt die SG Weilimdorf zum Derby ins Leinfeldener Sportzentrum. Gut möglich, dass dann auch Justin Leto erneut auf die Matte darf. Jener gab im Ellwangener Stadtteil Röhlingen sein Ligadebüt – im Alter von gerade einmal 14 Jahren. Er ist eines der Talente im Kader, die langfristig zu neuen Leistungsträgern heranwachsen sollen.

AC Röhlingen – KSV Musberg: 57 kg (Freistil): Stark – Predoiu 0:4-Überlegenheitsniederlage (Gesamt: 0:4); 130 kg (griechisch-römisch): Wolf – Frass 4:0-Schultersieg (4:4); 61 kg (gr.-r.): Stefan Maierhöfer – Leto 4:0-Schultersieg (8:4); 98 kg (Fr.): Végh – Marcinkiewicz 2:0-Punktsieg (10:4); 66 kg (Fr.): Adrian Maierhöfer – Böpple 0:2-Punktniederlage (10:6); 86 kg (gr.-r.): Wist – Stäbler 0:4-Überlegenheitsniederlage (10:10); 71 kg (gr.-r.): Aschauer – Kellermann 0:2-Punktniederlage (10:12); 80 kg (Fr.): Lukacs – Löw 4:0-Überlegenheitssieg (14:12); 75 kg (Fr.): Heib – Moise 0:4-Schulterniederlage (14:16); 75 kg (gr.-r.): Stock – Ehrmann 0:4-Überlegenheitsniederlage (14:20).