Rund 230 Schüler besuchen derzeit wieder das Robert-Bosch-Gymnasium in Wendlingen. Unterricht in Präsenz findet nur am Vormittag statt – nachmittags geht es mit Online-Unterricht weiter. Die Corona-Schnelltests sind dabei in wichtiger Baustein.

Wendlingen - Schnelltests sind ein wichtiger Baustein für die Rückkehr in den Präsenzunterricht – auch am Robert-Bosch-Gymnasium (RBG) in Wendlingen. Bereits nach den Faschingsferien Ende Februar kehrten die beiden Jahrgangsstufen – rund 140 Schülerinnen und Schüler - in den Unterricht zurück. Die Elft- und Zwölftklässler waren als Abschlussjahrgänge dazu berechtigt, vor einer Woche durften dann auch die Fünfer und die Sechser – rund 230 Schüler – wieder in die Schule. Unterricht in Präsenz findet am RBG derzeit nur am Vormittag statt – nachmittags geht es mit Online-Unterricht weiter.

 

Getestet wird am RBG ebenfalls seit Ende Februar – das Kollegium zweimal pro Woche, die Schüler bislang einmal. „Das wird gut angenommen“, sagt Karin Ecker. Rund 90 Prozent der Berechtigten würden das freiwillige Angebot nutzen. Und auch wenn bald die Schüler zwei Mal pro Woche getestet werden müssen, ist sich die Schulleiterin sicher, dass diese zusätzliche Arbeit noch gestemmt werden kann.

Geschultes Fachpersonal

Durchgeführt werden die Tests vom geschulten Fachpersonal der Köngener Kastell-Apotheke unter Leitung von Medizinstudent André Renz, der das RBG selbst besucht hat, sowie von zwei Lehrkräften und bislang einem Elternteil. Die Organisation obliegt den Schulen, der Aufwand ist groß. „Wir haben es relativ früh selbst in die Hand genommen“, sagt Ecker. Sie betont, dass sich auch Renz dafür mächtig ins Zeug gelegt hat. So bietet der Köngener noch in dieser Woche zusätzlich eine freiwillige Fortbildung des Kollegiums für Selbsttests an. „Wir gehen davon aus, dass wir nach Ostern auf Selbsttests in den jeweiligen Klassen umstellen werden“, erklärt die Schulleiterin. Sie ist froh, dass ihr Kollegium, von dem mittlerweile rund drei Viertel auch die erste Covid-Impfung erhalten hat, gut mitzieht: „Wir arbeiten zwar alle am Anschlag“, sagt sie. „Aber unsere Lehrer sind alle hoch motiviert. Für die Fortbildung haben sich sofort 15 Kollegen gemeldet.“

Geht es nach Karin Ecker soll der Präsenzunterricht so lange wie möglich aufrecht erhalten werden. „Der Unterricht vor Ort ist für uns ein sehr hohes Gut. Und eben dafür sind die Tests unglaublich wichtig“, begründet die Schulleiterin. Beispielsweise geht es für die Kursstufe 2 langsam aber sicher ans Eingemachte. „Für diese Schüler steht das Abitur an. Die Tests geben einfach allen ein sicheres Gefühl“, sagt Lehrerin Dilara Horlacher, die mit in die Organisation der Tests eingebunden ist. Auch für die Sportleistungskurse – dieser Unterricht findet statt – seien die regelmäßigen Testungen wichtig.

Erst einen positiven Fall

Bislang gab es am RBG erst ein positive Ergebnis. Die betreffende Schülerin wurde gemäß den geltenden Regeln sofort weiter zum PCR-Test geschickt, wo sich das Ergebnis bestätigte. Die Schnelligkeit habe sich auf jeden Fall gelohnt, erklären Horlacher und Ecker unisono: „Das Mädchen hat niemanden sonst angesteckt.“

Für die Fünfer und Sechser waren die ersten Tests in der vergangenen Woche ziemlich aufregend. Mit ihrem negativen Bescheid seien einige davon gleich am selben Tag zu ihren Großeltern gefahren. „Die haben sich gefreut, dass sie nach langer Zeit endlich mal wieder Opa und Oma besuchen dürfen“, sagt Ecker.

Meisten entscheiden sich für „Nasenbohrtest“

Die Tests am RBG werden entweder im vorderen oder im tieferen Nasenbereich gemacht und geben – bei einem negativen Befund – für 48 Stunden Sicherheit. Die meisten entscheiden sich laut Renz für den „Nasenbohrertest“ im vorderen Bereich. Dabei wird ein spezielles Wattestäbchen etwa ein bis zwei Zentimeter in die Nase eingeführt. „Das ist wie Nasebohren – nur nicht mit dem Finger – deswegen auch der Name“, erklärt Renz grinsend. Beim tieferen Nasen-Rachen-Abstrich wird das Stäbchen fünf bis zehn Zentimeter eingeführt. Auf das Ergebnis warten Schüler und Lehrer nur wenige Minuten. „Die Tests sind sehr sicher, wir haben bislang eine sehr geringe Fehlerquote“, sagt André Renz, der auch in allen Wendlinger Kindergärten und weiteren Schulen testet.

Befürchtungen, dass ständig wiederholende Testungen einen negativen Einfluss auf die Hygieneregeln haben obwohl sie nur eine Momentaufnahme darstellen, können weder Horlacher noch Ecker bestätigen. „Die Hygieneregeln werden bei uns an der Schule gut eingehalten“, sagt Horlacher. „Maske, Abstand und Handdesinfektion – das ist alles super eingespielt“, pflichtet auch die Schulleiterin bei.