Fußball-Experte Robin Dutt, die Volleyball-Sportdirektorin Kim Renkema und Turnerin Elisabeth Seitz haben sich in der SWR-Sendung Sport im Dritten zu den möglichen Auswirkungen des Coronavirus geäußert.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Die Turnerin Elisabeth Seitz hofft auf Trainingsmöglichkeiten und nach wie vor auf ihre Olympiateilnahme, die Volleyball-Funktionärin Kim Renkema kämpft um die Existenz ihres Bundesligateams und Robin Dutt, der ehemalige Trainer und Sportvorstand des VfB Stuttgart, rechnet mit Problemen für die Fußballclubs, glaubt aber auch an eine Solidarität in der Branche. In der SWR-Sendung Sport im Dritten gab das Trio Einblicke zu den aktuellen Themen rund um die möglichen Auswirkungen des Coronavirus.

 

Drexler hofft auf Sondergenehmigung

„Ich gebe weiterhin alles und gehe davon aus, dass die Olympischen Spiele stattfinden“, sagte Elisabeth Seitz. Das Problem für die 26-Jährige: Aufgrund der Vorgaben der Stadt Stuttgart darf sie im Kunstturnforum derzeit nicht trainieren. „Ich werde zu Hause alles machen, was mir einfällt, um abends kaputt ins Bett zu fallen“, zeigte sich die zweifache Olympia-Teilnehmerin kämpferisch. Allerdings möchte Wolfgang Drexler, der Präsident des Schwäbischen Turnerbundes (STB), versuchen, eine Sondergenehmigung für die Spitzenathleten zu bekommen. Wenn etwa zwei Sportler im großen Kunstturnforum gleichzeitig trainieren, sei die Ansteckungsgefahr gering, so Drexler. Im Zusammenhang mit den erschwerten Trainingsbedingungen bot Ringer-Weltmeister Frank Stäbler Turnass Eli Seitz an, in seinem privaten Trainingszentrum in Musberg sich fit zu halten.

Kim Renkema optimistisch

Im Gegensatz zu den Turnern und Fußballern ist bei den Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart die Saison vorzeitig beendet. „Das war ein Schock für uns“, sagte Sportdirektorin Kim Renkema. Ob die Krise für ihren Verein existenzgefährdend sei? „Das wissen wir alle nicht, aber wir werden alles dafür tun, damit es weitergeht. Und ich bin optimistisch“, erklärte der Niederländerin.

Robin Dutt glaubt an Solidarität

Für den Fußball-Experten Robin Dutt ist in Folge der Krise „nicht auszuschließen, dass Clubs auf der Strecke bleiben“. Das Eigenkapital sei bei vielen Vereinen „auf Kante“, weshalb die meisten Clubs für eine solche Ausnahmesituation nicht gewappnet seien. „Es hängen sehr viele Arbeitsplätze dran“, sagte der 55-Jährige. Wobei viele Angestellte die Einbußen nicht so leicht verkraften könnten wie die Profis. Der ehemalige VfB-Trainer und -Sportvorstand glaubt aber an die Solidarität in seiner Branche: Er hält es für realistisch, dass Spieler dem Verein und den Menschen im Umfeld des Clubs finanziell entgegenkommen, wenn es diesen schlecht geht.