Wie kann ein Heringsschwarm plötzlich die Richtung ändern, um einem angreifenden Schwertwal auszuweichen? Ferngesteuerte Roboterfische sind diesem Geheimnis auf der Spur.

Berlin - Auf den ersten Blick sieht der Insasse des Aquariums aus wie ein gewöhnlicher Guppy: Ein kleiner, beigefarbener Fisch mit hellem Bauch und großen, runden Augen. Allerdings ist sein Körper mit einer Art Stiel auf einer kleinen Platte befestigt. Und dieses Detail entlarvt den Wasserbewohner als Kunstwerk aus Menschenhand. Denn der Fuß ist über einen Magneten mit einem fahrbaren Roboter unterhalb des Wasserbeckens verbunden. „Der funktioniert im Prinzip wie ein ferngesteuertes Auto“, sagt David Bierbach, der an der Humboldt-Universität und am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin forscht.