Die Rolling Stones feiern beim Auftritt im Münchner Olympiastadion weiterhin den Sturm und Drang, verneigen sich vor ihrem verstorbenen Drummer Charlie Watts und spielen aus Alt mach Neu. Nach Abschiedstour klingt das nicht. Oder doch?

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Nein, „The last Time“ haben die Rolling Stones an diesem Abend nicht im Angebot. Auch „It’s all over now“ lassen sie aus. Bitte, bitte, keine Abschiedssongs! Lieber feiert die dienstälteste Rockband der Welt mit der Disconummer „Miss you“ aus dem Jahr 1978 zwischen einer groovenden Basslinie, Falsettgesang und Glitter-Grandezza eine Party, die nie zu Ende geht. Oder sie knallt den Fans im Münchner Olympiastadion eine knorrige Endlosversion von „Midnight Rambler“ aus dem Jahr 1969 vor die Füße, die sich, von hysterisch blitzenden Scheinwerfern aufgescheucht, erst in ein sich aufbäumendes Riffmonster verwandelt, dann zusammenbricht und schließlich wieder mühsam kriechend an ihren Anfangspunkt zurückkehrt.