Der Rottweiler Narrensprung startete bei zeitweise starkem Schneefall. Unzählige Narren in „Kleidle“, wie die traditionellen Verkleidungen in Rottweil genannt werden, zogen zum Narrenmarsch durch das Schwarze Tor.

Rottweil - In Rottweil haben am Montagmorgen bei zeitweise starkem Schneefall Tausende Besucher mit dem Narrensprung eine der ältesten Fastnachtstraditionen in Baden-Württemberg erlebt. Unzählige Narren in „Kleidle“, wie die traditionellen Verkleidungen in Rottweil genannt werden, zogen zum Narrenmarsch durch das Schwarze Tor. Eine Besonderheit in Rottweil ist, dass alle Narrenfiguren - Federahannes, Biß, Geschell, Fransenkleid, Schantle - durcheinander springen und nicht etwa in Gruppen geordnet die Umzugsstrecke ablaufen. Am Straßenrand standen der Polizei zufolge rund 15 000 Besucher.

 

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Kühne Luftsprünge

Die Federahannes wagten an ihren langen Stangen kühne Luftsprünge. Mit einem am oberen Ende befestigten Kalbsschwänzchen kitzelten sie Zuschauer an der Nase. Dem CDU-Bundestagsabgeordneten Volker Kauder, der den Narrensprung mit Oberbürgermeister Ralf Broß (parteilos) von einer Tribüne aus verfolgte, polierten sie damit die Glatze. Viele Schantle öffneten ihre Kästchen voller Süßigkeiten für Besucher, die das Narrenlied „Narro kugelrund, Stadtläut sind wieder alle g’sund“ vorsangen. Die mit Glocken behängten Narrenfiguren Biß und Geschell animierten das Publikum zum Mithüpfen.

Nach Angaben der Narrenzunft Rottweil stammt die erste Erwähnung von Larven und Verkleidung im Rottweiler Stadtrecht von 1546. Eine weitere einzigartige Tradition der schwäbisch-alemannischen Fastnacht stand am Nachmittag mit der „Da-Bach-na-Fahrt“ in Schramberg (Kreis Rottweil) auf dem Programm.