Das neue Vereinsheim des Radsportvereins Stuttgart-Vaihingen ist fast fertig. Am 23. Februar ist die offizielle Eröffnung auf dem Sportgelände Vaihingen-West.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Die Vorfreude ist groß. Obwohl der anstehende Umzug des Radsportvereins Vaihingen (RSV) den Vorsitzenden Karl-Heinz Liebemann in Atem hält, ist er nach wie vor überzeugt: „Das ist ein Glücksfall für uns.“ Weil das Planungs- und Beratungsunternehmen Drees und Sommer an seinem Standort im Gewerbegebiet Obere Waldplätze expandieren will, müssen die Radler weichen.

 

Ihre neue Heimat haben sie etwa 800 Meter entfernt auf dem Sportgelände Vaihingen-West gefunden. Dort sind auch der Fußballclub GFV Omonia Vaihingen und der 1. FC Lauchhau-Lauchäcker 04 zu Hause. In den vergangenen Monaten ist in ihrer Nachbarschaft ein weiterer Holzbau in die Höhe gewachsen. Das neue RSV-Vereinsheim steht dort, wo eigentlich eine Tennishalle vorgesehen war. Für diese gibt es aber keinen Bedarf mehr. Neben dem neuen Vereinsheim hält die Stadt ein Baufeld für ein überdachtes Kleinspielfeld frei.

Vereinsvorsitzender lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt

Eigentlich wollten die Sportler bereits zum Jahreswechsel umgezogen sein. „Das haben wir nicht ganz geschafft“, sagt Liebemann. Doch mittlerweile sei das Gebäude so gut wie fertig, auch wenn rundum noch Baustelle sei. In dieser Woche sollen die neue Küche eingebaut und weitere Möbel geliefert werden. Auch der Termin für die offizielle Eröffnung steht bereits: Am Freitag, 23. Februar, will der Radsportverein zusammen mit Vertretern der Stadt und weiteren Gästen feiern. „Wir sind froh, wenn das Projekt abgeschlossen ist“, sagt der Vorsitzende. Viele Ehrenamtliche seien derzeit mit dem Umzug beschäftigt. „Ganz ohne Stress kann so ein großes Projekt aber auch nicht umgesetzt werden“, fügt er hinzu.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt bezeichnet Liebemann als „kooperativ und zuvorkommend“. Gemeinsam habe man sich die bestehenden Gebäude im Gewerbegebiet Obere Waldplätze angeschaut und finanziell bewertet. Damit der RSV mit dem erzwungenen Umzug keinen Nachteil hat, bekommt der Verein dessen Wert vollständig ersetzt.

Darüber hinaus muss er aber auch einen Eigenanteil leisten. Denn das neue Heim ist größer. Das ist notwendig, weil der Radsportverein in den vergangenen Jahren gewachsen ist und am alten Standort ohnehin aus allen Nähten platzte. Aktuell hat der RSV etwa 350 Mitglieder. Für sein neues Heim hatte sich der RSV ein Büro, einen Trainingsraum und ein Lager gewünscht.

Der RSV muss sich finanziell beteiligen

Für die Erweiterung des Vereinsheims bekommt der RSV Zuschüsse von der Stadt Stuttgart und vom Landessportbund Baden-Württemberg. Darüber hinaus zahlt er aber selbst eine „niedrige sechsstellige Summe“, wie Liebemann es formuliert. Der Verein sei wirtschaftlich gesund und darauf vorbereitet. „Wir haben in der Vergangenheit Rücklagen gebildet“, sagt er. Denn das alte Vereinsheim hätte saniert werden müssen. „Wir wussten, dass da was auf uns zukommt“, sagt Liebemann. Weil die Rücklagen nicht ganz ausreichen, hat der RSV zusätzlich einen Kredit aufgenommen. Die Summe sei aber gut darstellbar, sagt Liebemann. Insgesamt schlägt das Projekt mit etwa 937 000 Euro zu Buche.

Der RSV ist seit 1984 im Gewerbegebiet Obere Waldplätze beheimatet und hatte das Grundstück von der Stadt gemietet. Damals wurde die Hanns-Martin-Schleyer-Halle gebaut und die Radrennbahn in Bad Cannstatt musste weichen. Dem damaligen Vereinsvorsitzenden Gerhard Dieterle gelang es, dass der RSV die Cannstatter Baracke bekam, und gleich noch ein Grundstück auf den Fildern dazu. Vor allem ältere Mitglieder trauern dem Gelände nach, das sie mehr als 30 Jahren mitgestaltet haben. Doch die Freude überwiegt.