Nach dem Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube hoffen Gegner auf einen baldigen Stopp des umstrittenen Bauprojekts S 21. Grube stand bis zuletzt hinter dem Projekt.

Stuttgart - Gegner von Stuttgart 21 hoffen nach dem Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube auf das Aus der umstrittenen Bauprojekts. „Rüdiger Grube stand für Stuttgart 21, mit seinem Rücktritt ist auch S21 am Ende“, sagte der Sprecher der Parkschützer, Matthias von Herrmann, am Montag in Stuttgart. „Ein neuer Bahn-Chef ist nun frei in der Bewertung des milliardenteuren, verlustreichen und gefährlichen Prestigeprojekts, das im Aufsichtsrat der Bahn nur noch wenig Freunde hat.“ Grube hatte zuvor sein Amt wegen Differenzen über eine Vertragsverlängerung aufgegeben. Der Aufsichtsrat will „zeitnah“ über eine Nachfolge entscheiden.

 

Im Zuge des Milliardenprojekts Stuttgart 21 soll aus dem Stuttgarter Kopfbahnhof ein Tiefbahnhof werden. Die Diskussion über das Großprojekt war zuletzt wegen drohender Mehrkosten in Milliardenhöhe wieder entbrannt. Statt 6,5 Milliarden Euro, wie von der Bahn kalkuliert, hat der Bundesrechnungshof bis zu 9 Milliarden Euro vorausgesagt. Ronald Pofalla ist als Infrastrukturvorstand der Bahn inzwischen für Stuttgart 21 verantwortlich.