Trotz Regen wurde am Mittwoch der Märchenspaziergang mit Petra Weller rund um und auf dem Sindelfinger Herrenwäldlesberg gut angenommen: Rund Gäste spazierten mit und lauschten den Erzählungen.

Sindelfingen - Zur reichlich feuchten Angelegenheit wurde der als „Geschichten zur Blauen Stunde“ angekündigte Märchenspaziergang rund um den und auf dem Sindelfinger Herrenwäldlesberg. Aus Blau wurde Grau und statt Abendrot gab es Dauerregen. Dem Wetter zum Trotz hatten sich rund 30 Besucherinnen und Besucher eingefunden, und von denen hat es keiner bereut, gekommen zu sein.

 

Märchenerzählerin Petra Weller aus Murrhardt, die von Stadtmuseumschefin Illja Widmann eingeladen worden war, schaffte es vom ersten Moment an, ihr Auditorium zu fesseln. Ganz coronagerecht überließ sie dem Publikum charmant die Auswahl der Geschichten, indem aus einem Kästchen mit einer Vorlegezange Röllchen mit den Titeln gezogen wurden.

Bilder werden lebendig

Dadurch ergab sich eine zwar zufällige aber sehr entspannte Reihenfolge von ganz unterschiedlichen Geschichten. Mal heiter wie in der „Blauen Rose“ mal traurig wie in der „Geschichte von Jimmy“ (aus Schottland) oder auch mal leicht erotisch angehaucht, wie im orientalischen Märchen „Vom Spiegel“. Petra Weller hatte sich im Vorfeld das Gelände „erlaufen“ und ihre persönlichen Lieblingsplätze als Erzählstationen ausgewählt. Mit erstaunlich tragfähiger und wandelbarer Stimme, untermalt von Gesten und Bewegungen, wurden Bilder lebendig, erweckte Petra Weller ihre Figuren zum Leben. Ritter streiften durchs Gebüsch, es brannten Feuer im nassen Sindelfinger Wald und aus dem grauen Regenhimmel wurde goldenes Abendrot.

Nach gut eineinhalb intensiv-feuchten Stunden blieb bei der zungenbrecherischen Zugabe von „Barbaras Rhabarberbarbierbar“ (und noch mehr) vor Lachen dann auch kein Auge mehr trocken. Aber das war dann eh schon egal.(red)