Finnland und Schweden drängen in das Bündnis, getrieben von der Aggression Moskaus, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Wladimir Putin hat sich bei seinem Angriff auf die Ukraine gründlich verkalkuliert. Der erhoffte Blitzkrieg ist längst eine blutige Abnutzungsschlacht. Die einst gefürchtete russische Armee offenbart strategisch und operativ eklatante Schwächen. Die Europäische Union ist nicht im Streit auseinandergebrochen. Im Gegenteil, Putin hat die EU mit seinem Krieg geeint. Russland wurde von Brüssel mit Sanktionen belegt, die das Land über kurz oder lang in den wirtschaftlichen Ruin treiben werden. Und die Nato, der vor nicht allzu langer Zeit der „Hirntot“ bescheinigt wurde, ist lebendig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Verteidigungsbündnis ist nun wieder so attraktiv, dass Finnland und Schweden ihre Neutralität aufgeben wollen und dem Bündnis beitreten werden. Auch das ist das Ergebnis der fundamentalen Fehleinschätzungen Wladimir Putins, der die beiden Staaten regelrecht in die Arme der Nato getrieben hat.