Viele Jahre beschäftigt die Russland-Affäre bei der EnBW nun schon den Konzern und die Justiz. Doch im Kern bleiben die dubiosen Geschäfte mit einem Moskauer Lobbyisten ungeklärt, kommentiert StZ-Autor Andreas Müller.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Man kann es der EnBW nicht verdenken, dass sie in ihrer Russland-Affäre endlich einen Schlussstrich ziehen will. Zwölf Jahre lang beschäftigt sich der Energiekonzern schon mit den undurchsichtigen Geschäften, die man einst mit einem Moskauer Lobbyisten gemacht hat. Doch die fragwürdigen Verträge um Uranlieferungen, neue Gasquellen und den Rückbau von Atommeilern, für die das Unternehmen viele Millionen abgeschrieben hat, sind bis heute nicht wirklich aufgeklärt. Sie tragen zwar die Unterschrift des langjährigen Technikvorstands, der aber verweist auf die frühere Konzernspitze – und die schweigt. Offenbar wurde sorgsam darauf geachtet, keine Beweise zu hinterlassen.