Die EnBW verklagt einen Vorstand auf 90 Millionen Euro – das erregte bundesweit Aufsehen. Nun will der Energiekonzern auf das Geld verzichten. Gründe: Ermittlungen der Justiz und ein Verweis auf die frühere Konzernspitze.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Zu den Ermittlungen in der Russland-Affäre beim Energiekonzern EnBW gibt die Staatsanwaltschaft Mannheim stets nur dürre Auskünfte. Seit 2012 untersucht die Schwerpunktabteilung für Wirtschaftskriminalität bei sieben überwiegend ehemaligen Topmanagern den Verdacht auf Untreue und Steuerhinterziehung. Neben zwei Ex-Vorstandschefs ist darunter der amtierende Technik-Vorstand Hans-Josef Zimmer. Das Verfahren dauere an, Näheres könne man nicht dazu sagen, verkündete die Pressestelle der Behörde ein ums andere Mal. Der zuständige Dezernent arbeite am Abschluss, heißt es neuerdings – diesmal wohl wirklich, nachdem sich eine solche Prognose 2017 als unhaltbar erwiesen hatte.