Bis Anfang 2022 müssen die Kommunen ihre Bushaltestellen barrierefrei gestalten.

Rutesheim - Noch zwei Jahre haben Städte und Kommunen Zeit, ihre Bushaltestellen barrierefrei zu gestalten. Denn bis zum 1. Januar 2022 muss das deutschlandweit geschehen – soweit das technisch möglich ist. Die Anforderungen für diese Barrierefreiheit sind insbesondere beim Umbau vorhandener Bushaltestellen aufwendig und teuer.

 

So muss beispielsweise ein durchgehend höherer Bordstein im Bereich des Einstiegs und Ausstiegs errichtet werden. Dazu muss gleichzeitig ein barrierefreier Zugang entstehen. Markierungen für sehbehinderte und blinde Menschen müssen angebracht werden und auch ein Wartehäuschen ist notwendig.

Ein mehrjähriges Programm

„Die Stadt hat für den barrierefreien Umbau ihrer zahlreichen Bushaltestellen ein mehrjähriges Programm aufgestellt und das setzen wir planmäßig um“, sagt der Rutesheimer Erste Beigeordnete Martin Killinger. Bereits umgebaut sind die Haltestellen beim Rathaus (nördliche und südliche Seite), die in der Dieselstraße (ebenfalls beide Seiten), in der Keplerstraße (in Richtung Gewerbegebiet Steige), im Gewerbegebiet Steige (in Richtung Stadtmitte) und in Perouse in der Hauptstraße (östliche und westliche Seite).

Gleich barrierefrei neu angelegt wurden die zwei Haltestellen in Perouse in der Wilhelm-Kopp-Straße, auf der nördlichen Seite in Richtung Heimsheim und auf der anderen Straßenseite in Richtung Hauptstraße. Davor sind 2018 in der Kernstadt die Bushaltestellen bei der Umgestaltung der Pforzheimer Straße neu gebaut beziehungsweise umgebaut worden.

Dass dieser barrierefreie Umbau nicht für einen Apfel und ein Ei über die Bühne gehen kann, zeigen die 2019 abgerechneten Arbeiten. Da wurden die Bushaltestellen in der Bahnhofstraße barrierefrei umgebaut, bei der Haltestelle Heuweg-West und vor der Einmündung der Pforzheimer Straße in die Nordumfahrung auf der Ostseite gegenüber Burger-King sind jeweils eine Bushaltestelle neu gebaut worden. Allein 2019 belaufen sich die Kosten dafür auf rund 200 000 Euro.

Aufwendige Pläne

Die Pläne für die Jahre 2020 und 2021 stehen bereits und diese sind aufwendig. Barrierefrei umgebaut werden die Haltestellen bei der Festhalle Ost (Richtung Flacht) und West (Richtung Stadtmitte), die Bosch Ost (Richtung Stadtmitte), ferner Bühl Nord (Richtung Renningen) und Süd (Richtung Bosch). Es folgen Minigolfplatz Nord (Richtung Perouse), bei der Festhalle in der Schulstraße (Linie 655), in Perouse in der Waldenserstraße (Nord, Ankunft) und (Süd, Richtung Schulzentrum). Den Abschluss bilden in Rutesheim die Haltestellen Schillerstraße (West, Richtung Dieselstraße) und Dieselstraße (West, Richtung Rathaus).

„Gemeinsam mit der Stadt Leonberg wollen wir jeweils zur Hälfte die Kosten für die Arbeiten der auf Markung Leonberg-Silberberg liegenden Bushaltestelle Nord am S-Bahnhof Rutesheim (in Richtung Stadtmitte Rutesheim) übernehmen, damit auch diese barrierefrei umgebaut werden kann“, sagt Killinger.

„Dynamische Fahrtanzeiger“

Zudem werden in diesem Jahr weitere Haltestellen in Rutesheim mit so genannten dynamischen Fahrtanzeigern (DFI) und mit Sprachansage für Sehbehinderte und Blinde ausgestattet. Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) hat dazu ein Konzept mit sogenannten „DFI light“ entwickelt. Diese Anzeigentafeln werden mit Solarstrom versorgt. „Dadurch entfallen aufwendige und teure Tiefbauarbeiten“, freut sich der städtische Beigeordnete.

„Die in die Barrierefreiheit des öffentlichen Personennahverkehrs investierten und noch zu investierenden Beträge sind zwar hoch, doch all diese Maßnahmen werden ihn attraktiver machen und damit zu mehr intelligenter Mobilität in der Stadt und der Region beitragen – das investierte Geld ist deshalb gut angelegt“, ist Martin Killinger überzeugt.