Der Rutesheimer Klimabeirat lotet gemeinsam mit interessierten Bürgern Ideen, Anregungen und Tätigkeitsfelder für zukünftige Arbeitsgruppen aus.

Die Ideen und Vorschläge sind Schlag auf Schlag gekommen und haben gezeigt, dass es vielen in der Stadt ernst ist, selbst Hand anzulegen, um etwas für die Umwelt zu tun. Der Rutesheimer Klimabeirat hatte zu einer Arbeitstagung eingeladen und fast drei Dutzend interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen. So hatte Bürgermeisterin Susanne Widmaier alle Hände voll zu tun, die zahlreichen Projektvorschläge an der Pinnwand im Sitzungssaal des Rathauses anzubringen.

 

Es gibt immer Luft nach oben

„Im Rathaus und im Gemeinderat sind wir uns einig, dass wir zwar einiges auf den Weg bringen können – aber um die Stadt zukunftssicher zu machen, brauchen wir alle Bürgerinnen und Bürger“, meinte die Rathauschefin. Mehrwegaktionen, Carsharing, Beetpatenschaften, ein Repair-Café oder die Entsiegelung von Flächen seien inzwischen etabliert, doch es gebe immer Luft nach oben.

Als große relevante Themenfelder hat sich der Klimabeirat bei seiner Gründung im Frühjahr Mobilität, Wärme und Energie auf die Fahne geschrieben. Dazu Themen wie die Erschließung erneuerbarer Energien, Wasserversorgung, Starkregen, neue Baugebiete, Optimierung vorhandener Baugebiete, Konsum, Bewusstseinsbildung, Land- und Forstwirtschaft.

Und so ging es bei dem Arbeitstreffen um die Themen Wald, Wasser, Energie, Konsum und Müll. Eine Bürgerin rief zu einer Aktion am 22. Oktober auf, bei der alte Baum-Wuchshüllen aus Plastik aus dem Wald geholt werden sollen. Da holte sie sich auch gleich die Unterstützung von Revierförster Ulrich Neumann ein. Der nutzte die Gelegenheit, Werbung für Mithilfe bei der Bewässerung der 15 000 neu in diesem Jahr gepflanzten Bäume zu machen.

Ideen in die Tat umsetzen

Deutlich wurde auch, dass viele der Anwesenden nicht nur mit Ideen gekommen waren, sondern auch, um ihre konkrete Mitwirkung zu bekunden. So hat ein anderer Bürger einen Bücherschrank in einer alten Telefonzelle vorgeschlagen und gleich seine Bereitschaft angeboten, das Projekt in die Hand zu nehmen. Die Vorschläge reichten von einem Verschenk-Häusle oder einen Verschenk-Tag bis dahin, Insektenhotels großzügig in und um die Stadt verteilen. Foodsharing, ein Mitfahrbänkle, Garagendachbegrünungen, die clevere Nutzung von Regenwasser wurden ebenso angesprochen wie die Vision, schon heute die Grundsteine für die Entwicklung der Stadt in 100 Jahren zu denken.

Auch das Thema Müll beschäftigt viele. „Das Vorgehen gegen die Vermüllung der Landschaft und der Stadt haben die Jugendlichen bereits bei ihrer Mitwirkung am Stadtentwicklungsplan als ein wichtiges Thema angesprochen“, erinnerte Bürgermeisterin Susanne Widmaier.

Info-Abende zu verschiedenen Themen

Ein grundlegendes Anliegen des Umweltbeirates und der Sitzungsteilnehmer war auch, nicht nur etwas zu unternehmen, sondern auch das Bewusstsein der Menschen für die Umweltthemen zu schärfen und möglichst schon in jungen Jahren mit der Umweltbildung zu beginnen. Angeregt wurden auch Infoveranstaltungen zu speziellen Themen wie etwa Fotovoltaik an Balkonen, denn viele Menschen würden gerne etwas verändern, wüssten aber nicht genau, wie sie es angehen sollen.

https://www.leonberger-kreiszeitung.de/inhalt.erntebeginn-im-altkreis-landwirte-sind-vorsichtig-optimistisch.ea919fd6-5d78-4c06-9684-5090d5acaf46.html

„Es ist uns wichtig, die Bürgerschaft nicht nur über alle Schritte beim Klimaschutz zu informieren, sondern sie auch aktiv in die Prozesse mit einzubinden. Dieses Ziel hat der Klimabeirats schon bei seiner Gründung bekräftigt“, sagt der Erste Beigeordnete Martin Killinger. Mit dem Beitritt der Stadt zum Klimaschutzpakt Baden-Württemberg war seinerzeit die Gründung eines beratenden Ausschusses beschlossen worden, dem Vertreter der Fraktionen und der Verwaltung angehören. Der tagt etwa alle zwei Monate.

Für die Stadtverwaltung gehören neben der Bürgermeisterin Susanne Widmaier und dem Ersten Beigeordneten Martin Killinger auch der Stadtbaumeister Bernhard Dieterle-Bard und der Kämmerer Rainer Fahrner dem Klimabeirat an. Hinzu kommen jeweils ein Vertreter und ein Stellvertreter der fünf Gemeinderatsfraktionen: Helmut Budil und Ulrich Binder (BWV), Ulrich Schenk und Harald Schaber (UBR), Ralph Lange und Alexander Vetter (CDU), Fritz Schlicher und Claudia Berner (GABL) sowie Meike Weiß und Tommy Scheeff (SPD).

Wer gerne bei einem der Themen aktiv mitarbeiten möchte, kann sich jederzeit im Vorzimmer der Bürgermeisterin bei Petra Heigold (Telefon: 0 71 52 / 50 02 10 51, E-Mail-Adresse: p.heigold@rutesheim.de) melden. Die Kontaktdaten werden dann an den jeweiligen Gruppensprecher weitergeleitet. Auch wer noch Ideen hat, kann sich jederzeit bei Petra Heigold melden.