Die S-Bahn ist in die Jahre gekommen. Nur eine modernisierte S-Bahn-Stammstrecke kann mehr Züge verkraften, sagt unser Redakteur Konstantin Schwarz

Stuttgart. - Die S-Bahn bildet die Hauptschlagader für den Nahverkehr in Stuttgart und der Region. An der Peripherie ist das System über Jahrzehnte ausgebaut und mit neuen Halten verknüpft worden, in den nächsten Jahren beschafft der Verband Region Stuttgart zusätzliche Züge, um noch mehr Pendler auf die Schiene holen zu können. Das ist lobenswert. In Stuttgart selbst aber wurde viel zu wenig investiert, um auf der sogenannten Stammstrecke, dem Innenstadttunnel und weiter in der Röhre nach Vaihingen, immer mehr und längere Züge in dichterem Takt aufnehmen zu können. Es ist höchste Zeit, dass sich die Bahn AG der Haltestellen und der technischen Anlagen in diesem Nadelöhr annimmt, ansonsten werden die Pünktlichkeitswerte nach der Coronapandemie wieder absacken und wohl einen neuen Tiefpunkt erreichen. Dass ein neuer Anstrich allen nicht reicht, zeigen die Investitionssumme von 40 Millionen Euro für die Runderneuerung und die lange Bauzeit. Bevor es besser wird, müssen Reisende in den Sommermonaten bis einschließlich 2023 Verschlechterungen im Angebot hinnehmen – weit über die S-Bahn hinaus auch im Regional- und Fernverkehr.