Oft sind Polizeibeamte auch außerhalb ihrer Dienstzeit in der S-Bahn unterwegs. Sehr zum Verdruss von Straftätern, wie der jüngste Fall zeigt.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Eigentlich ist ihr Dienst beendet gewesen. Feierabend und nach Hause, in einer S-Bahn der Linie S 5 vom Hauptbahnhof. Doch dann hat eine Bundespolizistin einen Fall von sexueller Belästigung und Körperverletzung direkt klären können – der nachträglich sonst wohl nur mit mühsamer Ermittlungsarbeit gelöst hätte werden können. Ein neuerlicher Fall von sexueller Belästigung in einer S-Bahn.

 

Die Beamtin holt Unterstützung

Die Beamtin der Bundespolizeiinspektion, selbst Mitte 20, saß am Montag gegen 18 Uhr in einer Bahn der Linie S 1 vom Hauptbahnhof in Richtung Kirchheim/Teck, als sie von einer 19-Jährigen angesprochen wurde. „Die Kollegin war noch in Uniform unterwegs“, sagt Bundespolizeisprecher Denis Sobek. Die junge Frau berichtete der Beamtin, beim Einsteigen von einem Mann auf den Po geschlagen und beleidigt worden zu sein. Die Polizistin ließ eine Streife des Cannstatter Reviers verständigen und nahm mit deren Unterstützung den 32-jährigen Tatverdächtigen am nächsten Halt der Bahn in Bad Cannstatt fest.

Videos zu Faustschlag in der Linie S 5

Der 32-Jährige zeigte sich äußerst aggressiv und steigerte sich auf dem Revier in einen psychischen Ausnahmezustand hinein, kam wegen möglicher Eigengefährdung in eine Klinik. Offenbar ist er nicht derselbe Täter, der am Samstag, indes in einer S-Bahn der Linie S 5, eine 24-jährige Frau mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat. „In diesem Fall konnten wir Videoaufnahmen sichern“, sagt Sobek, „und haben positive Ermittlungsansätze.“