Ein aus Israel stammender 29-Jähriger wird am Freitagabend in Berlin mit Reizgas angegriffen und zu Boden gestoßen. Der Staatsschutz ermittelt.

Berlin - Unbekannte haben einen ehemaligen israelischen Soldaten in Berlin mit Reizgas angegriffen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, trug der 29-Jährige bei dem Vorfall am Freitagabend einen Pullover mit dem Zeichen der israelischen Streitkräfte. Vor einem S-Bahnhof im Osten der Stadt wurde er der Polizei zufolge auf seinen Glauben angesprochen, sofort mit Reizgas im Gesicht attackiert und zu Boden gestoßen. Er konnte den Angaben zufolge nicht feststellen, ob es sich um einen Einzeltäter oder mehrere Menschen handelte, die anschließend flüchteten. Der Mann wurde von den Rettungskräften ambulant versorgt. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen judenfeindlichen Hintergrunds.

 

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker, verurteilte den Angriff. „Wen jüdische Symbole oder auch Symbole des Staates Israel und seiner Institutionen zu antisemitischen Handlungen bringen, der hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.“ Nach Ansicht des Antisemitismus-Beauftragten des Landes Berlin, Samuel Salzborn, wurde zuletzt ein gesellschaftliches Klima sichtbar, „in dem Antisemitismus immer wieder verharmlost und verleugnet wird“. In einem solchen Klima fühlten sich antisemitische Gewalttäter bestärkt, ihrem Denken antisemitische Taten wie am Freitag folgen zu lassen.