Für Bauarbeiten am Nesenbach-Düker müssen U9 und U14 unterbrochen werden – wie lange, kann die Bahn nicht sagen. Der Bezirksbeirat Mitte sorgt sich um die Sicherheit der Bahnfahrer, die während der Unterbrechung durch den Schlossgarten laufen müssen.

S-Mitte - Beiträge zum Für oder Wider der größten Baustelle in der Stuttgarter Stadtmitte erlaubte Veronika Kienzle, die Bezirksvorsteherin von Mitte, in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats nicht. Doch auch unter dieser Vorgabe dauerte die Diskussion um die Bauarbeiten zum Tiefbahnhof des Bahnprojekts Stuttgart 21 länger als zwei Stunden.

 

Vertreter der Bahn waren in den Bezirksbeirat Mitte gekommen, um über die künftigen Fußwege im Tiefbahnhof zu referieren. Sie wollten aber auch erläutern, warum Stadtbahnfahrgäste während des Baus des Nesenbach-Dükers wohl einige Monate lang durch den Mittleren Schloßgarten laufen müssen, um von der Haltestelle Staatsgalerie zum Hauptbahnhof zu gelangen.

Für die Unterführung des Nesenbach-Abwasserkanals unter die Stadtbahngleise ist eine neue Variante in der Planung. Um diesen mittellangen Düker zu bauen, müsste die Stadtbahnverbindung einige Zeit unterbrochen werden. Wie lange der Bau dauern wird, konnten die Vertreter der Deutschen Bahn, darunter der für den Abschnitt Tiefbahnhof zuständige Projektleiter Gerd Maitschke den Bezirksbeiräten aber nicht sagen.

„Nicht der Stuttgarter Stil“

Auch vor dem Hintergrund, dass durch die Unterbrechung der Stadtbahnverbindung noch mehr Fußgänger in den Nachtstunden durch den Mittleren Schloßgarten laufen müssen, forderten die Bezirksbeiräte, dass die entsprechenden Wege gut ausgeleuchtet werden. Schon jetzt fühlten sich viele Bewohner der Stadtmitte nicht sicher, wenn sie in den Nachtstunden durch die Anlage müssten, so die Lokalpolitiker.

Unterstützt von einigen Anwohnern bekräftigten die Bezirksbeiräte zudem die Forderung nach einem geotechnischen Gutachten für die geplanten Arbeiten im Kernerviertel. Es ist eine Forderung, die der Bezirksbeirat Mitte bereits mehrmals erhoben hat. Die Stadt selbst hat bereits 2011 eingefordert, dieses Dokument zu erstellen.

Während es den Bezirksbeirat beim geotechnischem Gutachten eindeutig zu langsam vorangeht, will das Gremium an anderer Stelle noch einen Zwischenschritt einlegt wissen. „Der Straßburger Platz braucht eine eigene Gestaltung und diese sollte öffentlich ausgeschrieben werden. Die Planung einfach so zu vergeben, entspricht nicht dem Stuttgarter Stil“, sagte die Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle. Entsprechend verabschiedete der Bezirksbeirat einen Antrag auf einen Gestaltungswettbewerb.