Judoka Saeid Mollaei hat Gold verpasst. Der Iraner, der in Deutschland lebt und für die Mongolei startet, hat trotzdem einen wichtigen Sieg errungen.

Tokio - Die stärkste Geste und die eindrucksvollste Botschaft zeigte Saeid Mollaei am Ende eines langen Tages, unmittelbar nachdem sein Goldtraum zerplatzt war. Nach der Finalniederlage gegen Takanori Nagase und der beim Judo üblichen Verbeugung vor dem Gegner nahm der 26-Jährige den Arm des Japaners und reckte ihn in die Höhe. „Hier ist der Gewinner“, sollte diese Geste wohl bedeuten. Nagase erwiderte die Geste, nahm den Arm von Mollaei und streckte ihn dem Hallendach entgegen. Beim olympischen Judoturnier in der Klasse bis 81 Kilogramm gab es später bei der Siegerehrung nur eine Goldmedaille, aber zwei Athleten hatten einen großen Sieg errungen.