Freude und Sorgen liegen oft dicht beieinander. Erst schnellte ihr Album „Im Namen der Liebe“ auf Platz eins der deutschen Charts, zwei Tage später erfuhr Marianne Rosenberg von ihrer Corona-Infizierung. Die Krankheit verlief bei ihr mild, wie sie in Stuttgart verriet.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Zuerst hieß es, Marianne Rosenberg sollte von SWR 4 im Stuttgarter Römerkastell für ihr „Lebenswerk“ ausgezeichnet werden. Doch weil das Lebenswerk der 66-Jährige noch nicht beendet ist – im nächsten Jahr erscheint ein neues Album –, hat der Sender nun die geplante Kategorie kurzerhand in „Comeback des Jahres“ umbenannt. Mit ihrem Album „Im Namen der Liebe“ kam sie auf Platz eins der deutschen Charts. Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hat ihr Sohn Max, wie sie bei der Verleihung des Schlagerpreises „Gläserne Vier“ am Samstagabend betonte. „Wir haben viel Freude gehabt und beide voneinander gelernt“, sagte sie, „ich die fetten Grooves, er die eine oder andere Betrachtungsweise über das Publikum.“

 

Zwei Tage nach der Freude über den Spitzenplatz der Charts erfuhr die in Berlin lebende Sängerin („Er gehört zu mir“), dass sie an Covid 19 erkrankt ist. Die Krankheit verlief bei ihr zum Glück relativ milde, doch die gesamte Tour wurde deshalb zweimal verlegt – jetzt auf September kommenden Jahres verlegt. „Die Situation mit dem verflixten Virus ist einfach nach wie vor unsicher und die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle“, erklärte Marianne Rosenberg.

Für ihr neues Album hat sie Klassiker neu interpretiert

Zur Tour erscheint im Frühjahr 2022 ein neues Album, an dem sie wieder mit ihrem Sohn gearbeitet hat. Der Titel des Albums soll in Kürze bekannt gegeben werden. Im Interview mit unserer Zeitung verriet die 66-Jährige, dass sie Songs von Diven neu interpretiert. Die Poster von Diana Ross, Gloria Gaynor oder auch Grace Jones hingen einst in ihrem Kinderzimmer. Mit deutschen, von ihr geschriebenen Texten ehrt sie nun ihr Vorbilder. Die ersten Aufnahmen zeigen: Die Klassiker klingen frisch und unverbraucht, als habe man sie erst jetzt für Marianne Rosenberg geschrieben. Elektronisch verjüngt sind die Songs, erinnern aber gleichzeitig mit Streichern und Bläsern an die schöne, alte Discowucht.

Einer der Hits auf dem neuen Album ist „Never can say goodbye“ und heißt auf Deutsch: „Bitte sag nicht goodbye“. Beim Interview ist die Berlinerin, deren Bruder in der Nähe von Stuttgart lebt, keine Diva. Sie lacht viel, erzählt eher wie eine alte Freundin amüsant von den Gefühlen, die sie mit 14 Jahren hatte, als sie für große Stars schwärmte, denen ihre musikalische Hommage nun gilt. „Wenn ich Songs von Diana Ross gehört hat, fühlte sich das an wie Verliebtsein, obwohl ich damals noch in keinen Jungen verliebt war“, sagt sie vergnügt.

200 Gäste durften in der Phoenixhalle dabei sein

Außerdem geehrt wurden in Stuttgart der Entertainer DJ Ötzi mit der Trophäe als „Star des Jahres“. Julian Reim wurde als „Newcomer des Jahres“ gefeiert. Bei der Preisverleihung von SWR 4 mit drei jeweils halbstündigen Konzerten der Geehrten durften etwa 200 Besucherinnen und Besucher unter Corona-Regeln in der Phoenixhalle dabei sein. Auch DJ Ötzi alias Gerry Friedle freute sich sichtlich über die Auszeichnung beim SWR4-Festival. Seine Hits „LEB!“ und „Der hellste Stern (Böhmischer Traum)“ waren in den vergangenen Monaten so erfolgreich, dass er als „Star des Jahres 2021“ ausgezeichnet wurde. Über sein Erfolgsrezept verriet der Entertainer, der sich emotional sehr bewegt zeigte: „Wenn man etwas mit Liebe macht, findet es seinen Weg.“