Die Saison 2022 sorgt für eine Revolution in der Formel 1. Zahlreiche Regeln wurden neu geschrieben, damit wird mehr Chancengleichheit zwischen den zehn Teams hergestellt.

An diesem Wochenende beginnt die Formel-1-Saison in Bahrain – und die Karten wurden neu gemischt. Aufgrund massiver Regeländerungen vor allem im technischen Bereich bei der Aerodynamik mussten die zehn Rennställe komplett neue Autos bauen. Wir haben die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst.

 

Die wichtigsten Regel-Neuerungen

Motor

Die Power Units werden eingefroren, erst 2026 soll es ein neues Motorenreglement mit Antriebskonzepten für die Zukunft geben. Teams mit weniger starken Triebwerken soll allerdings erlaubt werden, diese mit nachträglicher Arbeit zu verbessern. Der Anteil an Biosprit im Benzin steigt von knapp sechs auf zehn Prozent.

Aerodynamik

Auf 169 Seiten wurden den Teams die Neuerungen mitgeteilt – alle Autos wurden neu gebaut. Front- und Heckflügel sind vereinfacht, damit entstehen weniger Luftverwirbelungen hinter den Autos, was das Überholen erleichtern soll. Hinzu kommt das Comeback des Ground-Effekts (Ansaugen), den es schon in den 1980ern gab. Unter den Boliden wird ein Sog erzeugt, der für jede Menge Abtrieb sorgt – jedoch löst das bei manchen Autos eine lästige, schwerer kontrollierbare Hoppelfahrt (Bouncing) aus. Davon war besonders auch Mercedes betroffen.

Reifen

Die Gummiwalzen sind von 13 auf 18 Zoll gewachsen, dies soll das sogenannte Reifenfenster vergrößern, in denen die Pneus optimale Haftung entwickeln und das Fahren am Limit erlauben. Auch die Luftverwirbelungen werden damit geringer. Allerdings engen die größeren Reifen die Sicht der Fahrer etwas mehr ein.Geld Das Budgetlimit schmilzt, es beträgt 130 Millionen Euro pro Team. Fahrergehälter zählen nicht dazu. Kleinere Teams können so nicht noch stärker abgehängt werden, weil den Topteams in der Entwicklungsarbeit die Hände stärker gebunden sind. Und für die Branchenriesen Mercedes, Red Bull und Ferrari wird die Formel 1 dadurch zunehmend rentabel.

Tests

Die schwächeren Teams in der Konstrukteurs-WM erhalten mehr Testzeiten im Windkanal. So bekommt das siebtplatzierte Team (Aston Martin) die normale Kapazität von 40 Runs pro Woche. Von dieser 100-Prozent-Basis werden die Teams in Fünf-Prozent-Intervallen nach oben und unten aufgeteilt, so dass Team-Weltmeister Mercedes 70 Prozent und das letzte Team (Haas) 115 Prozent Aero-Testzeit besitzt.