Der Kreis will seine Sondersammlung von Kartons mit der Abfuhr der blauen Tonne im kommenden Dezember und Januar wiederholen – auch wenn sich der gewünschte Effekt bei der Premiere noch nicht eingestellt hat.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Das Phänomen tritt vor allem zum Jahreswechsel auf. Weil in den Papiercontainern im Landkreis in dieser Zeit verstärkt Kartonagen entsorgt werden, neigen diese zum Überquellen. Das Ergebnis sind oft recht unschöne Müllansammlungen in der Peripherie.

 

Eine Sonderdienstleistung auf Probe

Der Rems-Murr-Kreis hat versucht, dieser Entwicklung vorigen Dezember und Januar mit je einer kostenfreien Kartonagen-Abfuhr im Zuge der Leerung der blauen Papiertonne entgegen zu wirken. Nun wurde bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWRM) eine Bilanz der zunächst auf Probe eingeführten Sonderdienstleistung gezogen.

Das Fazit ist nicht gänzlich zufriedenstellend. Die komfortable Abfuhr von daheim habe zwar zu „zu einer geringen Verschiebung der Sammelmengen an den Depotcontainern hin zur Kartonagenbündelsammlung geführt“, wie es in einer Vorlage für den Verwaltungsrat der AWRM heißt. Eine deutliche Verbesserung mit Blick auf die wilden Müllablagerungen an den Containerstandplätzen habe indes nicht festgestellt werden können. Das schließt die AWRM aus Rückmeldungen auf eine Anfrage bei den Kommunen, von denen allerdings auch nur weniger als die Hälfte geantwortet hat.

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Ad acta legen will man die Idee dennoch nicht, denn die Mengenverschiebungen zwischen Containern und Bündelsammlung ließen vermuten, „dass diese Maßnahme bei größerer Beachtung in der Öffentlichkeit erfolgreich sein könnte“, so die AWRM. Zumindest einmal, im kommenden Dezember und Januar, soll die Aktion demnach wiederholt – und zuvor dafür kräftig die Werbetrommel gerührt werden.

Leerung der blauen Tonne alle zwei Wochen?

Noch völlig offen ist hingegen eine zweite Idee: die Abholung der Kartonagen über die blaue Papiertonne und ein Verzicht auf oder zumindest die Reduzierung von Containerstandorten. Dazu freilich müsste nicht nur die bisherige Leerung der Tonne alle vier Wochen auf einen zweiwöchigen Rhythmus umgestellt werden. Es müsste auch sichergestellt werden, dass alle Haushalte damit versorgt sind. Diese Überlegungen sollen nun erst einmal sowohl wirtschaftlich, zeitlich als auch in den anstehenden Verhandlungen mit den Dualen Systemen geprüft und dem Verwaltungsrat in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt werden.