Die Sanierung des Vaihinger Marktes kommt seit Jahren nicht wirklich voran. Nun macht der Verein Kultur am Kelterberg die Ortsmitte bunt. Er möchte so eine Botschaft vermitteln.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Seit Jahren warten die Menschen im Stadtteil darauf, dass der Vaihinger Markt schöner wird. Geplant ist das bereits, die Ortsmitte ist ein offizielles Sanierungsgebiet und soll mit Fördermitteln vom Bund und Land aufgehübscht werden. Zudem hat der Gemeinderat Geld im Rahmen des städtischen Programms „Stadtteilzentren konkret“ bewilligt. Die Künstler des Vereins Kultur am Kelterberg haben die Ideen von Anfang an verfolgt, ihr Vorsitzender war bei vielen Terminen zu diesem Thema dabei. „Dieser Platz in der Vaihinger Mitte soll die Menschen zusammenbringen und als öffentlicher Raum dienen. Leider nimmt die Aufenthaltsqualität von Jahr zu Jahr ab. Auch immer mehr Ladenbetreiber verlassen ihn, und neue Ladengeschäfte siedeln sich keine mehr an“, sagt er und kritisiert, dass es zwar zahlreiche Begehungen mit Politikern und Bürgerbeteiligungen gegeben habe, der Platz selbst aber immer noch genauso hässlich sei.

 

Der Verein Kultur am Kelterberg möchte nun den Platz nicht nur verschönern, sondern ein sichtbares Zeichen für den längst überfälligen Beginn der Sanierung setzen. Die Künstlerinnen und Künstler nehmen sich der Flickschusterei auf dem Markt an. Denn in den vergangenen Jahren wurden kaputte Pflastersteine nicht mehr ersetzt. Stattdessen wurden die schadhaften Stellen einfach nur asphaltiert. Davon zeugen die großen grauen Flecken. Und genau diese dienen den kreativen Vereinsmitgliedern nun als künstlerische Gestaltungsfläche für ihr Projekt „Startlöcher“. Geplant sind drei Themenbereiche.

3-D-Malereien und Lebensweisheiten

Unter der Überschrift „Aufbruch – Umbruch“ entstehen auf dem Markt mithilfe von 3-D-Malerei scheinbar Wasserbecken, Legosteine oder Mini-Schanzen. Doch es sind nur optische Täuschungen, die Fläche bleibt selbstverständlich eben, es soll keine Stolperfallen geben. Das zweite Thema sind die Asphalt-Botschaften. Auf größeren grauen Flächen werden kleine Lebensweisheiten geschrieben. Der dritte Bereich ist mit Zeichensetzung betitelt. Zu sehen sein werden zum Beispiel Frage- und Ausrufezeichen.

Die Stadt Stuttgart steht dem Projekt wohlwollend gegenüber. Das Amt für Liegenschaften und Wohnen, das Ordnungsamt und das Tiefbauamt haben zugestimmt beziehungsweise die erforderliche Genehmigung erteilt. Finanziert wird die Aktion vom Verein Kultur am Kelterberg und mit Mitteln aus dem Budget des Bezirksbeirats.

Wenn das Wetter es zulässt, wollen die Künstlerinnen und Künstler am kommenden Wochenende, 10. und 11. Juli, loslegen. Sie werden am Samstag von 14 Uhr an und am Sonntag von 10 Uhr Farbe ins Spiel bringen und die grauen Flächen auf dem Vaihinger Markt kreativ und symbolträchtig gestalten.