Die Fahrbahn der Plochinger Steige weist erneut tiefe Risse im Asphalt auf. Diese werden durch die ständigen Setzungen des labilen Erdreichs verursacht und zurzeit vom Landratsamt ausgebessert, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Kirchheim - Das Erdreich an der Plochinger Steige zwischen Wernau und Kirchheim kommt einfach nicht zur Ruhe. Dieser Tage muss die Fahrbahn der Landesstraße 1207 wiederholt saniert werden, weil sie dem Landratsamt Esslingen zufolge „Risse durch stellenweise starke Setzungen aufweist“. Seit dem Jahr 2008 sind in die Problemstraße mehr als vier Millionen Euro an Steuergeldern gesteckt worden. Doch immer wieder weist sie an unterschiedlichen Stellen Schäden auf, die dann geflickt werden müssen, um „die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, wie es auch jetzt wieder heißt.

 

Die Straße ist 15 Zentimeter abgesackt

Der Kirchheimer Baubürgermeister Günter Riemer ist vom Fach. Und er war erstaunt, als er neulich über die Plochinger Steige von Wernau nach Kirchheim gefahren ist. „Die Straße ist oben am Hochpunkt der Steige etwa 15 Zentimeter abgesackt“, beschreibt er seine Beobachtung. Dort sei die rechte Fahrbahn „quasi abgerissen“. Die langgezogene S-Kurve, in deren Begradigung und Verbreiterung das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart vor zehn Jahren mehr als 3,5 Millionen Euro investiert hatte, stehe indes „wie eine Eins“, sagt Riemer. Doch unterhalb in Richtung Kirchheim weise die Straße weitere große Setzungen auf. Insgesamt verliere sie „immer wieder ihre Gebrauchsfähigkeit“, bemängelt Riemer, der zudem befürchtet, dass die lang anhaltende Trockenheit den Untergrund weiter zusammensacken lässt. Für den Baubürgermeister steht fest: „Man kann es so nicht lassen“. Und es müsse seitens des Landes überlegt werden, ob man die Schäden „alle paar Jahre reparieren oder eine aufwendige Sanierung durchführen will“.

Das RP teilt auf Anfrage mit, allein in den vergangenen Jahren seien rund 1,2 Millionen Euro in die Ertüchtigung des nur 720 Meter langen Streckenabschnitts investiert worden. Inzwischen sei ein Ingenieurbüro damit beauftragt, die Folgen der immer wieder auftretenden Rutschungen zu sanieren. Mit der Ausbesserung der Risse, die durch Setzungen an der Böschung entstanden seien, habe das RP den Kreis Esslingen betraut. Die in zwei Abschnitte aufgeteilte Sanierung der Fahrbahn wird dem Landratsamt zufolge voraussichtlich noch bis bis zum Donnerstag dauern. In dieser Zeit wird die Strecke halbseitig gesperrt, der Verkehr wird mit Hilfe von Ampeln an der Baustelle vorbei geleitet.

„Keine endgültige Sanierung“

Thorsten König ist der Leiter des für die Kreise Esslingen und Göppingen zuständigen Straßenbauamts. Dessen Betriebsdienst verantworte zurzeit die Arbeiten, deren Kosten das RP trage. König stellt klar, dass es sich nicht um eine „endgültige Sanierung“ handle, sondern lediglich um eine Maßnahme, um die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten. Dafür stehe ein Budget von rund 70 000 Euro zur Verfügung. Es müsse aufgrund der Bewegungen im Erdreich wohl immer wieder dort „geflickt“ werden, sagt König. Es sei denn, man setze auf eine äußerst aufwendige Sanierung. Es stelle sich aber die Frage, ob dies von den Kosten her „verhältnismäßig“ sei.

Im Jahr 2008 wurde die kurvige Straße begradigt und verbreitert. Lange währte die Freude über die neue Trassenführung nicht, denn schon kurze Zeit später zeigten sich erste Setzungen. Immer wieder bildeten sich tiefe Risse. In einem komplexen Verfahren wurde daraufhin der Hang mit Stahlbetonpfeilern und Stahlseilen im tragfähigen Fels fixiert und so gesichert. Allein das kostete 800 000 Euro. An diesem Teil der Strecke sind schon seit einiger Zeit keine Schäden mehr aufgetreten.