Auch mit Radstreifen soll die Einfahrt in den Ort attraktiver werden. Die Straße wird umfassend saniert. Autofahrer müssen sich bremsen – auch wegen des Lärms.

Gerlingen - Reduzierte Geschwindigkeit vom noch endgültig herzustellenden Kreisel an der Hofwiesenstraße bis zum Träuble-Areal, Radfahrstreifen entlang der sanierten Fahrbahn, lärmmindernder Straßenbelag, ein Minikreisel am neuen Träuble-Areal – die Ditzinger Straße in Gerlingen soll wesentlich attraktiver werden. Die Pläne, über welche die Stadt zu befinden hat, sind im Technischen Ausschuss des Gemeinderats (TA) gutgeheißen worden. Mit dem ersten Bauabschnitt an der Hofwiesenstraße soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

 

Auf der neu gestalteten Ditzinger Straße soll die dort bisher zulässige Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde auf höchstens Tempo 40 reduziert werden. Denn die Fahrbahn ist nur sieben Meter breit, auf einem Teilabschnitt sollen künftig auch Radler geschützt fahren können. Zudem muss die Stadt laut Lärmaktionsplan das Geräuschniveau reduzieren. In einem Gespräch zwischen Stadtverwaltung, Landratsamt und Regierungspräsidium sei die Temporeduzierung auf maximal 40 Stundenkilometer als genehmigungsfähig angesehen worden, so der Bürgermeister Georg Brenner im TA.

Viele Planer und Genehmigungsbehörden

Die Sanierung dieses Abschnitts der Landesstraße 1141 gehört zu den Projekten, deren Planung nicht einfach ist; schon im Herbst 2014 hatte man sich damit befasst. Das liegt nicht nur daran, dass die zur Verfügung stehende Straßenbreite nicht gerade üppig ist. Zudem sind für die Baustelle, die sich über 350 Meter erstreckt, mit der Stadt und dem Land nicht nur zwei Bauträger am Wirken. Mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium sind auch zwei Genehmigungsbehörden involviert.

Von der Innenstadt nach außen betrachtet ergeben sich vier Abschnitte: der neue Minikreisel am Träubleareal, der Abschnitt von der Hauptstraße bis zur Christophstraße, der Umbau des noch immer provisorischen Kreisels an der Hofwiesenstraße zum endgültigen Kreisverkehr, sowie die Ortseinfahrt an der Ditzinger Straße. Für den Kreisel an der Lammkreuzung, so genannt nach einer dort früher ansässigen Gastwirtschaft, hatte der Technische Ausschuss über zwei Varianten zu befinden. Es ging darum, ob die Jakobstraße an den Kreisel angeschlossen werden soll oder nicht. Damit zusammen hing auch die Frage, ob die Außenplätze der heutigen Gastwirtschaft erhalten bleiben können.

Jakobstraße wird abgehängt

Der Ausschuss entschied sich für den Vorschlag der Verwaltung. Danach soll die Jakobstraße nicht mehr auf die Hauptstraße führen, also quasi abgehängt werden. Dafür wird es mehr Platz für Fußgänger geben. Einzig die Freien Wähler plädierten dafür, den Anschluss beizubehalten. Doch die Verwaltung betonte, das dahinter liegende Wohngebiet sei gut erschlossen: auch ohne die Ein- und Ausfahrt in Richtung City und Leonberg. Der Vorteil des neu entstehenden kleinen Platzes überwiege, auch die Außengastronomie könne so erhalten werden. Die nötigen kleinen Umwege könne man den wenigen betroffenen Anwohnern im Sinne des Ganzen zumuten.

Zwischen dem Minikreisel und der Christophstraße wird sich nur wenig ändern. Weil die Fahrbahn dort nur 6,50 Meter breit ist, müssen Radler sich in diesem Abschnitt auch künftig mit den Autofahrern arrangieren. Von der Christophstraße bis zur Hofwiesenstraße wird es einen sogenannten Radschutzstreifen geben – also keinen reinen Radweg, sondern einen markierten Teil der Fahrbahn für Radler. Gleichzeitig wird es auf dieser Strecke künftig ein Haltverbot geben. An der Ortseinfahrt jenseits des Kreisels Hofwiesenstraße schließlich können Radler künftig den Gehweg mit befahren.