Der Möhringer Rüdiger Reinboth und einige Mitstreiter haben dem Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper die Listen übergeben. Die Sache ist aber aussichtslos.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Der Unmut wegen der angekündigten Nicht-Öffnung des Möhringer Freibads ebbt nicht ab. Dieses Familienbad soll es in diesem Sommer geschlossen bleiben, weil die das große Becken umgebende Überlaufrinne, der sogenannte Beckenkopf, marode ist. Eine Bürgerinitiative übergab am Donnerstagmorgen im Stuttgarter Rathaus 754 Unterschriften an Oberbürgermeister Frank Nopper und Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau. Die Unterzeichnenden fordern eine Beschleunigung der Sanierungsarbeiten und eine Öffnung in diesem Sommer. Der Möhringer Rüdiger Reinboth hatte die Aktion am 4. April angestoßen. „Ein Freibad hat auch eine soziale Komponente“, sagte Rüdiger Reinboth am Donnerstagmorgen im Rathaus. Für Senioren gehe es um die Gesundheitsvorsorge, für Kinder um Sport und Bewegung. Insbesondere Familien mit kleinem Geldbeutel, die nicht in den Urlaub fahren könnten, würden unter der Nicht-Öffnung leiden. Diesen Argumenten hatte die Verwaltungsspitze nichts entgegenzusetzen. Nur, ändern wird sich deshalb nichts.

 

Bürgermeister macht den Freibad-Fans keine Hoffnung

Möhringen ist das Freibad meiner Kindheit. Die Bedeutung des Freibads ist uns bewusst. Ich selbst bin ein Dauerkarten-Besitzer“, sagte OB Nopper. Auch ihm sei es wichtig, dass die Sanierung so schnell wie möglich abgeschlossen werde. Thürnau erklärte noch einmal, dass man die Schäden erst nach dem Frost im März habe feststellen können und dass diese so massiv seien, dass man die Fliesen diesmal nicht einfach wieder ankleben könne, sondern eine umfassende Instandsetzung der Überlaufrinne erforderlich sei. Derzeit dauere die Untersuchung des Betons noch an. „Wir hoffen, dass wir mit einer schlanken Sanierung hinkommen und bis November fertig sind, aber wir wissen es noch nicht. Doch ich kann Ihnen definitiv keine Hoffnung machen, dass wir das Bad in diesem Sommer öffnen“, so das Fazit des Technik-Bürgermeisters.

Immerhin, die Instandsetzung des sogenannten Beckenkopfs greift der ohnehin anstehenden Generalsanierung ein stückweit vor. Die Verwaltung möchte prüfen, ob weitere Maßnahmen in diesen Sommer erledigt werden können, um die Schließzeit zu nutzen. Und dann war da noch die Frage, ob zumindest das Sonnenberger Hallenbad geöffnet bleiben könnte. Wie die Bäderbetriebe bereits mehrfach betont haben, hängt das davon ab, ob genügend Saisonarbeitskräfte gefunden werden können. Derzeit sieht es nicht gut aus, ließ Thürnau durchblicken. Die Entscheidung soll nach der Sitzung des Bäderausschusses im Gemeinderat am 5. Mai fallen. Wegen der Personalknappheit wird dort wohl auch über Einschränkungen in anderen Freibädern diskutiert werden.