Die Stadt Fellbach gibt in den Sommerferien für Renovierungsarbeiten mehr als eine halbe Million Euro aus. Das Jugendhaus bekommt einen neuen Boden, das Gustav-Stresemann-Gymnasium eine neue Decke.

Rems-Murr: Sascha Sauer (sas)

Fellbach - Der Presslufthammer rattert, Fliesen zerfallen in zigtausende Stücke. Der Fußboden in Terracotta-Optik sieht nach kürzester Zeit aus wie ein Krater auf dem Mars. „Wir erneuern den Belag im Jugendhaus“, sagt Viktor Seemann. Um zu erklären, warum dies nötig ist, spreizt der Mitarbeiter des Hochbauamts Daumen und Zeigefinger ein Stück. „Der Estrich hat sich bis zu fünf Zentimeter gewölbt, das hat man nicht nur gesehen, sondern auch beim Gehen gespürt.“

 

Die Stadt Fellbach nutzt die Zeit in den Sommerferien für Instandhaltungen. So finden Arbeiten in Schulen, Sporthallen, Kindergärten und diesmal auch im Jugendhaus statt. Die Renovierungsarbeiten kosten insgesamt rund 530 000 Euro.

Der alte Bodenbelag des Jugendhauses landet im Container Foto: Sascha Sauer
Nach über 40 Jahren bekommt das Fellbacher Jugendhaus nun einen neuen Boden. Kostenpunkt: rund 90 000 Euro. Wie zuvor gibt es einen sogenannten Gussasphaltestrich, darauf kommen jetzt aber bunte Fliesen. „Für jede Ebene gibt es eine andere Farbe“, verrät Viktor Seemann. Zwei Monate lang bleibt das Jugendhaus deswegen geschlossen. Angebote in der Turnhalle und für die Rasselbande finden trotzdem statt.

In der Einrichtung an der Esslinger Straße müssen auch die Wasserverteiler erneuert werden, da sie nicht mehr der aktuellen Trinkwasserverordnung entsprechen. „Da der geringe Wasserverbrauch für eine zentrale Warmwasserversorgung unwirtschaftlich ist, wird eine dezentrale Versorgung aufgebaut“, erklärt Viktor Seemann. So gibt es jetzt für Küche, Theke und Duschen Beuler oder Durchlauferhitzer. Die Kosten dafür betragen rund 60 000 Euro.

Auch im Gustav-Stresemann-Gymnasium arbeiten die Handwerker. Vor der Schule in Schmiden stehen Container, in denen sich Alulamellen, Glaswolle, Lüftungskanäle und alte Lampen stapeln. „Wir erneuern in der gesamten Schule die Decken“, erklärt Viktor Seemann. Und das bereits seit mehreren Jahren. So sind das erste Obergeschoss und vier Treppenhäuser bereits mit einer neuen Akustikdecke und neuer Beleuchtung ausgestattet. „Damit ist der Lärm nicht mehr so groß im Klassenzimmer“, sagt Seemann. Ebenso wird die Beleuchtung im Gymnasium verbessert. So gibt es nicht nur Energiesparbirnen, sondern die alten Einbaulampen werden durch LED-Leuchten ersetzt. Für die Flure gibt es Bewegungsmelder. Bereits vor fünf Jahren hat der Austausch der Decken begonnen, und er wird noch weitere drei Sommerferien in Anspruch nehmen. „Wir haben ja immer nur sechs Wochen Zeit, zum Schulstart muss alles fertig sein“, erklärt Seemann die Schwierigkeit.

Am GSG wird die alte Decke samt Lampen entsorgt. Foto: Sascha Sauer
Einen Steinwurf entfernt wird während der Sommerferien der Sportboden in der Halle für Rhythmische Sportgymnastik erneuert. Eigentlich war dieses Vorhaben erst für das kommende Jahr geplant, aber: „Eine Untersuchung hat gezeigt, dass die Verletzungsgefahr für die Sportlerinnen bereits so groß ist, dass wir sofort handeln müssen“, erklärt Viktor Seemann. So kam die Erneuerung des Bodens zum Preis von rund 80 000 Euro noch kurzfristig auf die Liste der Renovierungsarbeiten. Bereits fertig sind die Handwerker in der Zeppelinschule. Dort wurden auf dem Flur Lerninseln aus Metallglas aufgestellt. Jetzt haben die Schüler die Möglichkeit, sich bei Gruppenarbeiten auch außerhalb des Klassenzimmers aufzuhalten. 45 000 Euro lässt die Stadt sich das kosten. Zudem fallen an: 50 000 Euro für die Beleuchtung des Saals in der Fellbacher Musikschule und 10 000 Euro für eine Küchenzeile im Kindergarten Hornbergweg.

Für rund 100 000 Euro werden momentan im Friedrich-Schiller-Gymnasium acht Klassenzimmer auf den aktuellen Multimedia-Standard gebracht. Die alten Kreidetafeln werden ausgebaut, dafür gibt es neue, interaktive Whiteboards, die auch mit dem Schul-Netzwerk verbunden werden. Außerdem werden die Bodenbeläge teilweise erneuert und Netzwerkschränke in den Klassenzimmern aufgestellt.