Die Aktionärsvertreter von SAP stimmen in der Hauptversammlung der Neuregelung der Managerbezahlung zu. Kritik gab es jedoch am Rekordgehalt von Firmenchef Bill McDermott.

Mannheim - Die geplante Neuregelung der Managerbezahlung bei SAP stößt auf Zustimmung bei den großen Aktionärsvertretern. Für Kritik sorgte bei der Hauptversammlung des Softwareriesen am Donnerstag allerdings das Rekordgehalt von Firmenchef Bill McDermott. „Wir werden zu den Plänen ‚Ja’ sagen“, erklärte Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

 

Aufsichtsratschef Hasso Plattner habe „tabula rasa“ gemacht bei dem im vergangenen Jahr stark kritisierten Modell der Vorstandsvergütung und für mehr Transparenz gesorgt. Auch Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS kündigte seine Zustimmung an. „Wir begrüßen die Bemühungen, die der Aufsichtsrat in die Weiterentwicklung gesteckt hat. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden.“

Einführung von Abfindungsobergrenzen

Das zur Abstimmung stehende neue Vergütungsmodell sieht unter anderem vor, dass die kurzfristig variable Vergütung keine Ermessenskomponente mehr umfassen und die Obergrenze für die höchstmögliche Bezahlung gesenkt werden soll. Zudem sollen Abfindungsobergrenzen und Rückforderungsregeln eingeführt werden. Bei der Hauptversammlung 2017 hatten die Aktionäre Intransparenz bei der Managerbezahlung moniert und die SAP-Aufsichtsräte nur mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,49 Prozent des anwesenden Aktienkapitals entlastet.

DSW-Vertreterin Benner-Heinacher machte allerdings deutlich, dass sie das für 2017 gezahlte Gehalt von McDermott von fast 22 Millionen Euro für viel zu hoch hält. „Dies passt nicht in die deutsche Landschaft von der Höhe her.“ Kein anderer Chef eines Dax-Konzerns verdiente jemals so viel wie der Amerikaner. Er profitiert auch davon, dass die Rivalen von SAP meist in den USA sitzen, wo Unternehmenslenker oft deutlich höhere Vergütungen bekommen als in Deutschland. Aufsichtsratschef Plattner verteidigte das Gehalt von McDermott. Die Vergütung müsse mit Blick auf die globalen Konkurrenten international wettbewerbsfähig sein.